Heute war in Zug ein ganz langer Tag, die vier Viertelfinalspiele wurden ausgetragen. Gewinnen konnten hier Tschechien, Finnland, Kanada und die USA, die sich damit für das Halbfinale qualifizieren.
Tschechien gewinnt gegen den Vizeweltmeister
Beide haben in der Gruppenphase einen starken Eindruck hinterlassen, dennoch war Vizeweltmeister Schweden leicht favorisiert. Zwar konnte Schwedens Isabelle Leijonhielm nach einem Alleingang Tschechiens Torhüterin Aneta Senkova mit einem Rückhandschlenzer überwinden und Schweden führte nach 15 Minuten 1.0, doch 53 Sekunden später konnte Adela Sapovalivova mit einem Nachschuss den Ausgleich erzielen. Und genau zwei Minuten später führte Tschechien, Tereza Plosova ließ Maja Helge im Tor von Schweden nach einem Querpass keine Chance und so führte Tschechien nach dem 1. Drittel.
Tschechien konnte im 2. Drittel nicht nur den Vorsprung verteidigen, sie hatten auch mehr Torchancen. Beide Teams kamen zu einem ersten Powerplay, es blieb aber nach 40 Minuten beim 1:2.
Schweden griff weiter an, aber viele Chancen gab es nicht. In de r48. Minute brachte ein schöner Angriff den Ausgleich, Ella Hellman wurde angespielt und sie ließ Tschechiens Torhüterin mit einem Schuss unter die Latte keine Abwehrchance. Und während Schweden weiter angriff, schossen die Tschechinnen das nächste Tor. Adela Sapovalivova traf nach 52 Minuten mit einem Schuss unter die Latte. Zwei Minuten später machte Tschechien einen ganz großen Schritt in Richtung Halbfinale, Linda Vocetkova traf mit einem Schuss hoch ins lange Eck und es stand 2:4. Schweden musste nun alles riskieren und so zogen sie 192 Sekunden vor dem Ende die Torhüterin. In einer nu hektischen Schlussphase verteidigte Tschechien den Vorsprung und zog am Ende verdient ins Halbfinale ein.
Schweden – Tschechien 2:4 (1:2/0:0/1:2)
Schiedsrichter: B. Dewar (CAN), K. Ketonen (FIN) – E. Greenen (USA), J. Monard (SUI)
Zuschauer: 308
Strafen: SWE 6 (2/0/4), CZE 8 (0/2/6)
Tore:
1:0 (14:54) I. Leijonhielm (E. Hedqvist); 1:1 (15:47) A. Sapovalivova (T. Plosova, A. Cabelova); 1:2 (17:47) T. Plosova (A. Cabelova);
2:2 (47:30) E. Hellman (I. Leijonhielm, A. Brenkle); 2:3 )51:26) A. Sapovalivova (T. Plosova, A. Paroubkova); 2:4 (54:13) L. Vocetkova (T. Gildainova, V. Hujova);
Beste Spielerinnen: Ella Hellman (SWE), Tereza Plosova (CZE)
Finnland lässt sich nicht überraschen
Finnland ging als Favorit in diese Partie, die Slowaken konnten nur versuchen wieder gut gegenzuhalten. Und es gelang den Slowakinnen auch das Spiel zunächst recht ausgeglichen zu gestalten. Finnland hatte zwar leichte Vorteile, richtig gefährlich wurde es aber nur selten.
Ausgeglichen ging es im Mittelabschnitt weiter. Beide Teams kamen zu einem ersten Powerplay, was aber keinen Erfolg brachte. Nach 32 Minuten fiel der erste Treffer des Spiels, Julia Kuusisto konnte die slowakische Torhüterin Livia Debnarova überwinden und Finnland führte. Insgesamt ausgeglichen, aber mit einer knappen Führung für Finnland, endete dieser Abschnitt.
Finnland ließ im letzten Drittel kaum Torschüsse zu und selbst zwei Strafen überstanden sie ohne Probleme. Viele Torchancen hatten sie zwar auch nicht, sie nutzten aber eine aus. Emma Ekoluoma zog acht Minuten vor dem Ende vom Bullykreis ab und es stand 2:0. Zwar kamen die Slowakinnen zum Ende des Drittels zu besseren Chancen, nur der Treffer fehlte. Und so zogen sie 110 Sekunden vor dem Ende die Torhüterin, doch Torhüterin Kerttu Kuja-Halkola wehrte auch die letzten der insgesamt 19 auf sie abgegebenen Torschüsse ab und so zieht Finnland mit einem Shutout ind Halbfinale ein.
Finnland – Slowakei 2:0 (0:0/1:0/1:0)
Schiedsrichter: T. Haack (GER), K. Willner (SUI) – Z. Gottlibet (HUN), E. M. Molekova (SVK)
Zuschauer: 265
Strafen: FIN 0 (0/4/4), SVK 0 (0/2/0)
Tore:
1:0 (31:29) J. Kuusisto (E. Ekoluoma, A. Byskata);
2:0 (51:29) E. Ekoluoma (H. Holmberg, A. Byskata);
Beste Spielerinnen: Tuuli Tallinen (FIN), Alexandra Mateickova (SVK)
Kanada lässt Schweiz keine Chance
Der Titelverteidiger war gegen den WM-Gastgeber klarer Favorit, daran würde auch der Heimvorteil der Schweiz nichts ändern. Und Kanada legte auch gleich los, die Schweiz wurde von Begin an unter Druck gesetzt. Nach vier Minuten gelang auch der frühe Treffer, Sienna D’Alessandro überwand die Schweizer Torhüterin Talina Benderer zum 1:0. Kanada griff weiter an und nach zehn Minuten konnte Gracie Graham auf 2.0 erhöhen. Bis zur Pause dominierten die Kanadierinnen das Spiel, weitere Gegentore konnte die Schweiz aber verhindern. Nach vorne ging allerdings nicht viel, einen Torschuss konnten sie anbringen.
Im 2. Dittel ließen es die Kanadierinnen ruhiger angehen, ohne dass sie in Gefahr gerieten. Auch zwei Powerplays brachten den Schweizerinnen keine Torchance. Am Ende waren sie auch in diesem Abschnitt überlegen und sie konnten durch Maxine Cimoroni drei Minuten vor der Pause auf 3:0 erhöhen.
Im letzten Drittel traf Sienna D’Alessandro nach 119 Sekunden zum 4:0 und damit war die Partie endgültig entschieden. Die 47. Minute brachte Kanada das 5:0, Morgan Jackson schoss den Puck hoch ins Tor. Die Schweizerinnen kämpften weiter, zwei Minuten vor dem Ende mussten sie aber dennoch das 0:6 von Caitlin Kraemer hinnehmen. Drei Schüsse konnten die Schweizerinnen auf das von Ryah Stewart gehütete kanadische Tor abgeben, ein Treffer gelang nicht.
Kanada – Schweiz 6:0 (2:0/1:0/3:0)
Schiedsrichter: I. Henriksson (SWE), L. White (USA) – M. Frohaug (NOR), B. Kösters (NED)
Zuschauer: 477
Strafen: CAN 4 (0/4/0), SUI 4 (0/2/2)
Tore:
1:0 (03:30) S. D’Alessandro (G: Graham, Ch. Primerano); 2:0 (09:47) G. Graham (M. Cimoroni, Ch. Primerano);
3:0 (36:32) M. Cimoroni (E. Venusio, J. Cheung);
4:0 (41:59) S. D’Alessandro (C. Murdoch, Ch. Primerano); 5:0 (46:56) M. Jackson (R. Logan); 6:0 (57:47) C. Kraemer (G. Graham, A. Stonehouse);
Beste Spielerinnen: Chloe Primerano (CAN), Talina Benderer (SUI)
USA gewinnt sicher gegen Deutschland
Die Favoritenrolle war in diesem Spiel klar verteilt, ein deutlicher Sieg der USA wurde erwartet. Beide Teams konnten in kompletter Besetzung antreten, beim DEB-Team sollte Miriam Siebert möglichst viele Schüsse der USA abwehren. Bei den US-Girls begann im Tor Natalia Dilbone.
64 Sekunden vergingen, dann passte Josie S. Martin den Puck vor das Tor und eine Abwehrspielerin des DEB-Teams lenkte den Puck ins Tor. Und nach genau vier Minuten ging Josie St. Martin alleine durch und schoss den Puck mit der Rückhand ins Tor. Die USA waren bis zur Pause drückend überlegen, vom DEB-Team kamen nur wenige Angriffe. Immerhin konnten weitere Gegentreffer verhindert werden und so blieb es nach 20 Minuten beim 2:0.
1054 Sekunden dauerte es im 2. Drittel, dann hatten die USA wieder einen frühen Treffer erzielt. Haley Box konnte einen Nachschuss im Tor unterbringen und es stand 3:0. Das Spiel lief weiter in Richtung Tor von Miriam Siebert, die sich immer wieder auszeichnen konnte. Der Einsatz beim DEB-Team stimmte weiter und so blieb es nach 40 Minuten beim 3:0.
Nach einem Restpowerplay von Deutschland kamen auch die USA zu einem weiteren Powerplay, aber Deutschland hielt die Rückstand zunächst. Die 47. Minute brachte den USA dann doch den 4. Treffer, Margaret Scanell hämmerte den Puck in den Winkel. Es blieb der letzte Treffer n diesem Spiel und so konnte sich die US-Torhüterin nach sieben abgewehrten Schüssen nicht nur über den Halbfinaleinzug freuen, sondern auch über ein Shutout.
USA – Deutschland 4:0 (2:0/1:0/1:0)
Schiedsrichter: M. Dale (SUI), H. Neenan (GBR) – A. Paulheim (HUN), J. Vicha (SUI)
Zuschauer: 189
Strafen: USA 10 (0/6/4), GER 8 (2/2/4)
Tore:
1:0 (01:04) J. St. Martin (J. Petrie); 2:0 (04:00) J. St. Martin (J. Petrie);
3:0 (21:45) H. Box (M. Mc Gathey);
4:0 (46:49) M. Scanell (M. Derrenbacher, E. Dimatos);
Beste Spielerinnen: Josie St. Martin (USA), Miriam Siebert (GER)
Die genauen Ansetzungen für das Halbfinale und der Platzierungsrunde, beides findet am Samstag statt, sowie ausführliche Statistiken gibt es unter https://www.iihf.com/en/events/2024/ww18