Vier Spiele gab es am 10. WM-Tag. Deutschland und die USA konnten die Spiele der Gruppe A gewinnen, die Slowakei und die Schweiz die der Gruppe B. Es ist eine weitere Entscheidung gefallen, der erste Absteiger steht fest. Es gab den höchsten Sieg dieser Weltmeisterschaft und der 250. Treffer der WM wurde erzielt.
Gruppe A:
Deutschland gewinnt auch gegen Ungarn
Wieder in unveränderter Aufstellung ging Deutschland in diese Partie. Auch im Tor gab es keine Änderung, Mathias Niederberger begann. Bei Ungarn startete Dominik Horvath im Tor. Die Ausgangsposition war für beide klar, ein Sieg sollte her. Deutschland brauchte die Punkte, um im Rennen um den letzten Viertelfinalplatz der Gruppe zu wahren, Ungarn um die Division zu halten. Denn mit einem Sieg würde Ungarn vor dem letzten Spiel gegen Österreich nicht mehr vom 7. Platz der Gruppe verdrängt werden können.
Die ersten Chancen des Spiels hatte Ungarn, das DEB-Team brauchte einige Minuten, bis es lief Dann aber übernahmen sie das Kommando, brauchten aber einen Konter, um in Führung zu gehen. Einen Schuss von Justin Schütz wehrte Ungarns Torhüter genau auf die Kelle von Wojciech Stachowiak ab und sein Nachschuss saß. So ging Deutschland nach acht Minuten verdient mit 1:0 in Führung. Deutschland war weiter überlegen und so kamen sie zu weiteren guten Möglichkeiten. Die Chancen wurden nicht genutzt und so blieb es bis zur Sirene beim knappen 1:0.
Beide kassierten zwei Sekunden vor der Pause eine Strafe und so gab es auf der kleinen Eisfläche mehr Platz. Deutschland konnte diesen nutzen, um sich Chancen zu erspielen, ein Treffer gelang aber nicht. Deutschland hatte weiter Vorteile, Ungarn kam aber zu sehr guten Konter, die Mathias Niederberger zum Eingreifen zwangen. Nach 26 Minuten wurde es brenzlig für Deutschland, denn Maksymilian Szuber wurde wegen eines Checks gegen den Kopf- und Nackenbereich mit einer Matchstrafe in die Kabine geschickt. Wenig später kassierte Moritz >Seider eine kleine Strafe und Ungarn kam zu einem doppelten Überzahl. Die Ungarn jubelten zwar nach 28 Minuten, allerdings war vorher abgepfiffen worden, weil die Ungarn eine Strafe kassierten. Das DEB-Team überstand so die Strafe, es war nun aber ein offenes Spiel. Deutschland übernahm wieder mehr die Kontrolle und Moritz Seider konnte in der 36 Minute nach einem Doppelpass mit Frederik Tiffels das 2:0 erzielen. Und 18 Sekunden folgte das 3:0, Nico Sturm traf mit einem Nachschuss. Zwei Minuten später konnte Deutschland in Überzahl das 4:0 erzielen, Nico Sturm schloss eine schöne Kombination mit Kai Wissmann und Marcel Noebels ab du das Spiel war entschieden. So sah es nach 40 Minuten sehr gut für das DEB-Team aus, denn es ging mit dem 4:0 in die 2. Pause.
Deutschland ruhte sich nicht aus, sie spielten weiter mit. Nach 43 Minuten ging JJ Peterka außen durch und schoss den Puck aus spitzem Winkel hoch unter die Latte und es stand 5:0. Ungarn kam nach 47 Minuten zum Ehrentreffer, Istvan Terbocs lenkte einen Puck in Richtung Tor und der Puck kullerte über die Linie. Zwei Minuten später kam Ungarn zum 5:2, in einer Druckphase konnte Nandor Fejes den Puck ins Tor schießen. Doch Deutschland antwortete weitere zwei Minuten später mit den 6:2. Wieder wurde ein Konter schön ausgespielt und Dominik Kahun schloss diesem mit dem Tor ab. 82 Sekunden konnte Deutschland einen weiteren Treffer erzielen, mit viel Übersicht traf Jonas Müller zum 7:2.
Deutschland wahrt durch diesen verdienten Erfolg seine Viertelfinalchancen, wieder gab es aber einige Schwächen im Abwehrbereich. Ungarn steht nun vor einem Endspiel gegen Österreich.
Stimmen zum Spiel (Quelle DEB)
Bundestrainer Harold Kreis: „Mit dem Ergebnis 7:2 sind wir natürlich zufrieden. Im zweiten Drittel sind wir durch die Strafzeiten etwas aus dem Spiel gekommen, die Ungarn haben es verstanden uns ein bisschen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das Unterzahlspiel haben wir dann hervorragend gelöst, das hat uns wieder in unseren Fokus zurückgebracht. Anschließend haben wir relativ schnell drei Tore gemacht und somit konnten wir dann beruhigt unser Spiel wieder durchziehen.“
Verteidiger Moritz Seider: „Schon im ersten Drittel haben wir sehr viel in die Partie investiert und einige Chancen herausgespielt. Natürlich war es auch immer ein abwartendes Spiel, weil sich Ungarn viel hinten reingestellt hat. Unser fünf gegen drei Unterzahlspiel hat dann nochmal Schwung in unser Spiel gebracht, die Jungs haben ein super Penalty-Killing gezeigt und nicht viel zugelassen. Am Ende haben wir es dann noch souverän runtergespielt.“
Stürmer Nico Sturm: „Die Punkte heute waren wichtig, so wie alle Punkte. Ungarn war ein Gegner der gegen den Abstieg kämpft, da muss man aufpassen, dass man so eine Partie nicht mal schnell verliert. Gerade in der Mitte des Spiels, als wir in doppelter Unterzahl waren, musste man schauen, dass Ungarn nicht zu sehr ins Spiel findet. Wir sind unserem System aber auch heute größtenteils treu geblieben und dafür wurden wir wieder belohnt.“
Deutschland – Ungarn 7:2 (1:0/3:0/3:2)
Schiedsrichter: L. Heikkinen (FIN), J. Hribik (CZE) – N. Constantineau (FRA), D. Nothegger (AUT)
Zuschauer: 4.821
Strafen: GER 4 + Matchstrafe M. Szuber (Checkgegen Kopf- und Nackenbereich) (2/27/0), HUN 06(2/4/0)
Tore:
1:0 (07:58) W: Stachowiak (J. Schütz, P. Tuomie);
2:0 (35:04) M. Seider (F. Tiffels, JJ Peterka); 3:0 (35:22) N. Sturm (S. Soramies, A. Ehl); 4:0 (37:55) N. Sturm (M. Noebels, K. Wissmann) PP1;
5:0 (42:39) JJ Peterka (F. Tiffels, K. Wissmann); 5:1 (46:11) O. Terbocs (P. Vincze, K. Papp); 5:2 (48:13) N. Fejes (B. Stipsicz, B. Sebök); 6:2 (50:06) D. Kahun (JJ. Peterka); 7:2 (58:38) J. Müller (K. Wissmann, JJ Peterka);
Beste Spieler: Nico Sturm (GER), Nandor Fejes (HUN)
USA lassen Franzosen keine Chance
Für die USA ging es um den Gruppensieg, Frankreich um den Divisionserhalt endgültig abzusichern. Favorit waren ganz klar die USA.
Und der Favorit übernahm auch gleich das Kommando, sie waren klar überlegen. Nach sieben Minuten konnten sie den ersten Treffer erzielen, Drew O`Connor wurde schön angespielt und er hatte keine Mühe Sebastian Ylonen im Tor der Franzosen zu überwinden. Die USA blieben das bessere Team und nach 12 Minuten setzte sich Cutte Gauthier durch und erhöhte auf 2:0. Es ging weiter in Richtung französisches Gehäuse und nach 14 Minuten schlenzte TJ Tynan den Puck zum 3:0 ins Tor. Weitere Gegentore konnten die Franzosen verhindern, nach vorne ging allerdings nicht viel.
Bei den Franzosen ging im 2. Drittel Quentin Papillon ins Tor. 91 Sekunden später musste er erstmals hinter sich greifen, denn Cutter Gauthier traf bei Überzahl der USA zum 4:0. Die USA verwalteten das Spiel, ohne das Frankreich zu guten Chancen kam. Weitere Tore konnten die USA allerdings nicht erzielen, aber sie führten ja mit 4:0.
Es blieb bei einer Überlegenheit der USA und als beide Teams mit einem Spieler weniger auskommen mussten, konnte Drew O`Connor mit seinem zweiten Treffer in diesem Spiel nach 43 Minuten auf 5:0 erhöhen. Drei Minuten später konnte sich auch Scott Perunovich in die Torschützenliste eintragen und es stand 6:0. Es ging weiter in Richtung Tor der Franzosen und weitere zwei Minuten später hatte auch Rocco Grimaldi seinen Treffer. Einige Sekunden späte ging der inzwischen beschäftigungslose Cal Petersen vom Eis und Drew Commesso übernahm. Er sah eine Minute später den nächsten Treffer seines Teams, Connor Garland traf zum 8:0. Sechs Minuten vor dem Ende kam Cutter Gauthier zu seinem 3- Treffer in diesem Spiel und es stand 9:0. Mit diesem Ergebnis endete ein einseitiges Spiel. Es war der höchste Sieg bei dieser WM.
Wie erwartet hatten die USA keine Probleme gegen Frankreich zu gewinnen und sie festigen damit die Tabellenführung. Außerdem sorgten sie für den höchsten Sieg bei dieser WM. Für die Franzosen geht es im letzten Spiel nur noch um die Abschlussplatzierung.
USA – Frankreich 9:0 (3:0/1:0/5:0)
Schiedsrichter: Ch. Holm (SWE), L. Sewell (GBR) – B. MacKey (USA), E. Yletyinen (SWE)
Zuschauer: 6.539
Strafen: USA 6 (0/2/4), FRA 6 (0/4/2)
Tore:
1:0 (06:03) D. O`Connor (C. Garland); 2:0 (11:34) C. Gauthier (S. Perunovich); 3:0 (13:53) TJ Tynan (C. Gauthier);
4:0 (21:31) C. Gauthier (S. Perunovich, TJ Tynan) PP1;
4:0 (42:22) D. O`Connor; 6:0 (45:01) C. Perunovich (M. Coronato, A. Bjork); 7:0 (47:07) R. Grimaldi (M. Coronato, N. Perbix); 8:0 (48:36) C. Garland (TJ Tynan); 9:0 (53:48) C. Gauthier (TJ Tynan, C. Garland);
Beste Spieler: Cutter Gauthier (USA), Kevin Bozon (FRA)
Gruppe B:
Ein Treffer bringt Slowaken den Sieg
Für die Slowenen ging es darum, die ersten Punkte zu holen und damit eine Chance auf den Verbleib in der Top-Division zu haben. Die Slowaken mussten drei Punkte holen, dann bestünde noch eine kleine Chance den 4. Platz zu holen.
Die Slowaken bestimmten von Beginn an das Spielgeschehen, nur Tore wollten nicht gelingen. Von den Slowenen kamen nur wenige Angriffe und entsprechend wenig Torschüsse. Erst zum Ende des Drittels wurden sie gefährlicher, es blieb aber bis zur Pause beim 0:0.
Im 2. Drittel konnten die Slowaken schnell in Führung gehen. 15 Sekunden waren gespielt, da wurde Richard Panik auf die reise geschickt und gegen sein Schuss war Sloweniens Torhüter Luka Gracnar chancenlos. Die Slowenen hielten nun besser mit, ohne dabei erfolgreich zu sein. Es blieb am Ende in diesem Drittel bei einem Treffe und somit war noch nichts entscheiden.
Es blieb auch im letzten Drittel ein ausgeglichenes Spiel, mit leichten Vorteilen der Slowenen. Beiden Teams wollte es aber einfach nicht gelingen den Puck im Tor unterzubringen. Auch 66 Sekunden ohne Torhüter brachen den Slowenen kein Tor. So blieb es am Ende beim knappen 0:1 und der slowakische Torhüter Stanislav Skorvanek ist Torhüter Nr. acht, der einen Shutout feiern konnte.
Die Slowaken wahren damit ihre Viertelfinalchancen, die Slowenen stehen als erster Absteiger fest.
Slowenien – Slowakei 0:1 (0:0/0:1/0:0)
Schiedsrichter: T. Bjork (SWE), A. Bloski (CAN) – J. Davis (USA), A. Kroyer (DEN)
Zuschauer: 4.460
Strafen: SLO 4 (2/0/2), SVK 6 (0/4/2)
Tore:
0:1 (20:15) R. Panik (P. Regenda, P. Koch);
Beste Spieler: Jan Urbas (SLO), Richard Panik (SVK)
Sechster Sieg bringt Schweiz den Gruppensieg
Für beide bestand mit einem Sieg die Möglichkeit diese Gruppe zu gewinnen. Die Schweizer haben bisher einen sehr starken Eindruck hinterlassen und sie gingen leicht favorisiert in dieses Spiel.
Beide versuchten offensiv zu spielen, die erste Großchance hatten die Tschechen. Und sie konnten auch den ersten Treffer erzielen. Nach guten Chancen auf beiden Seiten landete ein Schweizer Pass beim vor dem Tor völlig freistehende Roman Cervenka und er traf nach sieben Minuten sicher zum 1:0. Tschechien hatte die etwas besseren Chancen, sie ließen aber auch ein Powerplay liegen. Dass half der Schweiz, denn nach 13 Minuten überwand Roman Loeffel bei Überzahl der Schweiz Marek Langhamer im Tor der Tschechen mit einem verdeckten Schuss von der blauen Linie. Da beide Teams ihre guten Chancen bis zur Pause liegenließen, blieb es nach 20 Minuten beim 1:1.
Die Schweizer kamen zu Beginn des Drittels zu einem Powerplay und sehr guten Chancen. Kaum Komplett, konnte Andres Ambühl die Schweizer nach 24 Minuten in Führung bringen. Die Tschechen versuchten zu antworten, der nächste Treffer ging aber wieder an die Schweiz. Andres Ambühl hielt die Kelle in einen Pass und es stand nach 29 Minuten 1:3. Es gab gute Chancen der Tschechen, aber immer wieder konnten die Schweizer und auch Torhüter Robert Mayer retten. So blieb es nach 40 Minuten beim 1:3 der Schweizer.
Während Tschechien vergeblich versuchte zum Anschluss zu kommen, spielten die Schweizer weiter mit und so gab es vor beiden Toren Aktionen. Sieben Minuten vor dem Ende waren die Tschechen wieder dran, Dominik Kubalik hämmerte den Puck bei Überzahl der Tschechen ins Tor und es war wieder spannend. Die Tschechen setzten nach und fingen sich den vierten Treffer ein. Tanner Richard stand völlig frei und hatte vier Minuten vor dem Ende keine Probleme das 2:4 und damit den 250. Treffer der WM zu erzielen. Die Tschechen riskierten alles und sie nahmen 132 Sekunden vor dem Ende den Torhüter vom Eis. Es blieb beim 2:4 und damit holen sich die Schweizer den Gruppensieg.
Die bessere Chancenverwertung entschied dieses Spiel und so war es ein verdienter Sieg der Schweizer. Tschechien hat weiterhin Chancen sich den 2. Platz dieser Gruppe zu holen.
Tschechien – Schweiz 2:4 (1:1/0:2/1:1)
Schiedsrichter: M. Kaukokari (FIN), S. MacFarlane (USA) – O. Hautamäki (FIN), T. Wyonzek (CAN)
Zuschauer: 7.150
Strafen: CZE 4 (2/2/0), SUI 4 (2/0/2)
Tore:
1:0 (06:47) R. Cervenka; 1:1 (12:41) R. Loeffel (N. Hischier, K. Fiala) PP1;
1:2 (/23:59) A: Ambühl (E. Corvi, D. Kukan); 1:3 (28:37) A. Ambühl (K. Fiala, D. Malgin);
2:3 (52:14) D. Kubalik (R. Cervenka, M. Kempny) PP1; 2:4 (55:40) T. Richard (J. Moser, D. Riat);
Beste Spieler: Michal Kempny (CZE), Anders Ambühl (SUI)
Das Viertelfinale ist immer noch nicht komplett, dafür steht mit Slowenien der erste Absteiger fest. Und es gab eine lange Sperre, der Kanadier Joe Veleno wurde für einen von den Schiedsrichtern nicht gesehenen Schlittschuhtritt im Siel gegen die Schweiz für fünf Spiele gesperrt.
Tabellen:
Gruppe A:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
USA |
6 |
30:5 |
25 |
18 |
2 |
Schweden |
5 |
19:2 |
17 |
14 |
3 |
Finnland |
6 |
21:14 |
7 |
13 |
4 |
Deutschland |
6 |
22:16 |
6 |
9 |
5 |
Dänemark |
5 |
17:15 |
2 |
8 |
6 |
Frankreich |
6 |
10:26 |
-16 |
4 |
7 |
Ungarn |
6 |
9:33 |
-24 |
2 |
8 |
Österreich |
6 |
7:24 |
-17 |
1 |
Gruppe B:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
Schweiz |
6 |
26:6 |
20 |
18 |
2 |
Tschechien |
6 |
21:13 |
8 |
13 |
3 |
Kanada |
5 |
20:7 |
13 |
11 |
4 |
Lettland |
6 |
17:14 |
3 |
11 |
5 |
Slowakei |
6 |
11:14 |
-3 |
8 |
6 |
Kasachstan |
6 |
10:28 |
-18 |
4 |
7 |
Norwegen |
5 |
5:11 |
-6 |
4 |
8 |
Slowenien |
6 |
6:23 |
-17 |
0 |
Ausführliche Statistiken gibt es unter https://www.iihf.com/en/events/2023/wm/news
erschienen bei Icehockeypage