Am vorletzten Tag der Gruppenphase fanden wieder vier Spiele statt. Die Spiele der Gruppe A gingen an Schweden und Österreich, die der Gruppe B an Norwegen und Kasachstan. De zweite Absteiger steht nun auch fest
Gruppe A:
Schweden festigt 2. Platz
Dänemark muss aus den letzten beiden Spielen fünf Punkte holen, um aus eigener Kraft das Viertelfinale zu erreichen. Für die Schweden geht es um eine gute Ausgangsposition, selbst der Gruppensieg wäre noch möglich. Da beide in den bisherigen Spielen ihre Schwächen hatten, war beiden ein Sieg zuzutrauen.
Nach einem ruhigen Beginn hatten die Schweden nach vier Minuten die erste gute Chance, im Gegenzug kamen die Dänen und machten das 1:0. Niklas Jensen bekam aufgelegt und Jesper Wallstedt im Tor der Schweden war geschlagen. Einige Sekunden später kassierte Dänemark eine Strafe und es folgte noch eine weitere. So kam Schweden zu 90 Sekunden doppeltem Powerplay. Dänemark überstand diese Phase und das auch, weil Torhüter Georg Sörensen hervorragend retten konnte. Die Schweden waren überlegen und nach 14 Minuten konnte Dennis Everberg den guten dänischen Torhüter zum verdienten Ausgleich erzielen. Von den Dänen kam nicht mehr viel, sie hielten aber das Ergebnis bis zur Sirene.
Zu vielen Torchancen kamen die Teams in 2. Drittel nicht, viele Angriffe wurden früh gestoppt und Schüsse gut geblockt. Nach 29 Minuten kamen auch die Dänen zu einem doppelten Überzahl und das über 93 Sekunden. Doch auch die Schweden hielten das Ergebnis und kaum zu viert gab es eine gute Konterchance. Ein Foul bei diesem Konter brachte Schweden ein Powerplay und das führte zum 1:2. Ein verdeckter Schuss von Andre Petersson landete im Tor und Schweden führte nach 33 Minuten. Schweden hatte bis zur Pause Vorteile, es blieb aber beim 1:2.
Es blieb ein schnelles Spiel mit guten Angriffen beider Teams. Und beide testeten auch das Metall der Tore. Schweden kam sieben Minuten vor dem Ende zu einer Druckphase du der einzige Schuss dieses Drucks landete im Tor. Luca Raymond war der Torschütze und er sorgte mit dem 1:3 für die Vorentscheidung. Zwei Minuten später war die Partie entschieden, denn mit viel Übersicht konnte Carl Grundström das 1:4 erzielen. Mit diesem Ergebnis endete eine abwechslungsreiche Partie.
Die Schweden holen sich am Ende verdient drei Punkte und festigen damit den 2. Platz. Die Chancen für Dänemark noch das Viertelfinale zu erreichen sind nun klein, aber noch vorhanden.
Dänemark – Schweden 1:2 (1:1/0:1/0:2)
Schiedsrichter: S. Fernandez (USA), J. Hribik (CZE) – A. Hofer (GER), T. Niittyla (FIN)
Zuschauer: 6.573
Strafen: DEN 6 (4/2/0), SWE 4 (0/4/0)
Tore:
1:0 (03:39) N. Jensen (N. Ehlers); 1:1 (13:24) D. Everberg (O. Lindberg, A. Nylander);
1:2 (32:20) A. Petersson (O. Lindberg, L. Raymond) PP1;
1:3 (52:40) L. Raymond (J. Berggren); 1:4 (54:22) C. Grundström (P. Lindholm, A. Petersson); Beste Spieler: Georg Sörensen (DEN), Jakob de la Rose (SWE)
Penaltyschießen entscheidet Abstiegskrimi
In dieser Partie wird der zweite Absteiger in die Division 1a ermittelt. Beiden reichen zwei Punkte, um die Division zu halten. Beiden war dies zuzutrauen, wobei Österreich in den bisherigen Spielen einen etwas besseren Eindruck hinterlassen hat. Und Österreichs Lukas Haudum wollte in seinem 100. Länderspiel sicherlich einen Erfolg feiern.
Österreich kam nach drei Minuten zu einem ersten Powerplay und das brachte gute Torschüsse. Ungarn versuchte sich mit Konter, ohne dabei zu Torchancen zu kommen. Erst ab de 7. Minute gab es gute Torabschlüsse und nach neun Minuten führten sie. Istvan Sofron stand völlig frei vor dem Tor und er konnte einen Pass von Csanad Erdely an Torhüter Bernhard Starkbaum vorbei ins Tor schießen. Das zweite Powerplay konnte Österreich zum Ausgleich nutzen. Die Ungarn befreiten sich und Marco Rossi kam am eigenen Tor an den Puck. Wenige Sekunden später war er vor dem Tor von Bence Balizs und überwand ihn nach 13 Minuten zum 1:1. Ungarn konnte aber mit einem Vorsprung in die Pause gehen, denn die erste Strafe gegen Österreich führte zum 1:2. Istvan Sofron fälschte einen Schuss unhaltbar ab und Ungarn ging 39 Sekunden vor der Pause mit 1:2 in Führung.
Zu Beginn des 2. Drittels kamen beide Teams zu guten Möglichkeiten und so mussten die Torhüter häufiger eingreifen. Ein Schuss von der blauen Linie sorgte nach 25 Minuten für den nächsten Treffer. Milan Horvath zog ab und es stand 1:3 für Ungarn. Da Ungarn sich nicht versteckte, gab es weiter Chancen auf beiden Seiten. Und nach 27 Minuten kam Österreich zum Anschlusstreffer. Steven Strong konnte den Puck nach einem Gewühl vor dem Tor ins Tor befördern und Österreich schöpfte wieder Hoffnung. Österreich hatte im 2. Drittel Vorteile, beide vergaben aber gute Torchancen. Ein Powerplay brachte Österreich nach 38 Minuten den Ausgleich. Lukas Haudum schoss den Puck platziert unter die Latte und das Spiel ging wieder von vorne los. Da es beim 3:3 blieb, versprach es ein sehr spannendes letzten Drittel zu werden.
Wie erwartet hart umkämpft ging es im letzten Drittel weiter. Beiden wollte aber einfach der erlösende Treffer nicht gelingen. So blieb es nach 60 Minuten beim 3:3 und gab die 10. Verlängerung dieser WM.
Würde die Verlängerung das Spiel entscheiden? Beide griffen an und Ungarn hatte die etwas besseren Chancen. Die letzten Chancen hatte Österreich, es blieb aber beim 3:3 und so musste ein Penaltyschießen über den Abstieg entscheiden.
Manuel Ganahl und Dominique Heinrich trafen für Österreich, bei Ungarn konnte kein Spieler seinen Penalty verwandeln. Damit hält Österreich die Division, Ungarn muss den Weg in die Division 1a antreten.
Österreich – Ungarn (1:2/2:1/0:0) n.P.
Schiedsrichter: M. Langin (CAN), L. Sewell (GBR) – N. Briganti (USA), E. Yletyinen (SWE)
Zuschauer: 3.068
Strafen: AUT 4 (2/0/2/0), HUN 6 (4/2/0/0)
Tore:
0:1 (08:25) I. Sofron (C. Erdely, I. Bartalis); 1:1 (12:45) M. Rossi PP1; 1:2 (19:21) I. Sofron (B. Sebök, B. Stipsicz) PP1;
1:3 (24:11) M. Horvath (K. Papp, G. Nagy); 2:3 (24:43) S. Strong (P. Huber, D. Maier); 3:3 (37:09) L. Haudum (D. Zwerger, D. Reinbacher) PP1;
Beste Spieler: Marco Rossi (AUT), Istvan Sofron (HUN)
Gruppe B:
Norwegen überrascht Kanadier
Kanada war klarer Favorit, für sie ging es um den 2. Platz in der Gruppe. Norwegen kann sich in der Tabelle zwar noch verbessern, nur gegen Kanada Punkte zu holen, dürfte sehr schwer werden.
Norwegen konnte das Spiel im 1. Drittel ausgeglichen gestalten, ließ aber ein Powerplay liegen. Nach zehn Minuten konnten sie doch in Führung gehen, Andreas Martinsen stand in der Mitte völlig frei und er ließ Kanadas Torhüter Joel Hofer keine Chance. Es blieb bis zur Pause eine ausgeglichene Partie. Beide Teams kamen zu einem Powerplay, es blieb zur Pause aber bei der etwas überraschenden Führung der Norweger.
112 Sekunden nach Wiederbeginn folgte die nächste Überraschung. Norwegen konnte sich im Drittel der Kanadier festsetzen und Sondre Olden konnte das 0:2 erzielen. Die Kanadier kamen einfach nicht richtig ins Spiel, dennoch kamen sie nach 29 Minuten zum Anschlusstreffer. Milan Lucic zog von der blauen Linie ab und Norwegens Torhüter Jonas Arntzen war erstmals geschlagen. Es blieb aber weiter ein ausgeglichenes Spiel, denn der Treffer zeigte bei den Norwegern keine Wirkung. Zwei Minuten vor der Pause gab es die zweite Matchstrafe der WM, Adam Fantilli musste nach einem Check gegen den Kopf- und Nackenbereich vorzeitig in die Kabine und Norwegen kam zu einem langen Powerplay. Bis zur Pause konnte Norwegen den Vorteil nicht nutzen und so blieb es beim 1:2.
Das Powerplay brachte den Norwegern auch im letzten Drittel keinen Treffer und so blieben die Kanadier im Spiel. Kanada versuchte zwar mehr Druck aufzubauen, aber die Norweger zeigten vollen Einsatz und so gab es nur wenige Chancen. Viele Angriffe hatte Norwegen zwar nicht mehr, diese waren aber gefährlich. Norwegen ließ noch ein Powerplay liegen und 106 Sekunden vor dem Ende nahmen die Kanadier den Torhüter vom Eis. 12 Sekunden vor dem Ende konnten die Kanadier die ganz große Blamage doch noch abwenden, Lawson Crouse erzielte den 2:2-Ausgleich und so gab es eine Verlängerung.
Auch die Verlängerung verlief ausgeglichen und mit Chancen auf beiden Seiten. Nur der Treffer fiel nicht und so folgte das 5. Penaltyschießen dieser WM.
Cody Glass und Tyler Toffoli konnten ihre Penaltys für Kanada verwandeln, für Norwegen waren Isak Hansen, Sondre Olden, Mathias Trettenes und Thomas Olsen erfolgreich. So kann sich Norwegen über zwei Punkte freuen und das auch verdient. Und es war eine Premiere, erstmals konnte Norwegen bei einer WM gegen Kanada gewinnen.
Kanada – Norwegen 2:3 (0:1/1:1/1:0) n.P.
Schiedsrichter: M. Frandsen (DEN), S. MacFarlane (USA) – O. Hautamäki (FIN), S. Synek (SVK)
Zuschauer: 4.834
Strafen: CAN 4 + Matchstrafe A. Fantilli (Check gegen den Kopf- und Nackenbereich) (2/25/4), NOR 2 (2/0/0)
Tore:
0:1 (09:45) A. Martinsen (K. A. Olimb);
0:2 (21:52) S. Olden (E. Salsten); 1:2 (28:29) M. Lucic (M. Weegar, J. Middleton);
2:2 (59:48) L. Crouse (M. Carcone);
Beste Spieler: Tyler Myers (CAN), Thomas Olsen (NOR)
Knapper Erfolg für Kasachstan zum WM-Abschluss
Für beide ging es im letzten Gruppenspiel um nichts mehr. Die Kasachen würden mit einem Sieg den 6. Platz der Gruppe festigen, die Slowenen könnten sich mit einem Erfolgserlebnis aus de Division verabschieden.
Und die Slowenen kamen zu einem schnellen Treffer. Nach einem Konter traf Anze Kuralt ins lange Eck des von Andrey Shutov gehütete Tor der Kasachen und so führte der Absteiger nach 90 Sekunden mit 0:1. Die Slowenen hatten auch danach leichte Vorteile, Kasachstan tat sich in der Offensive schwer. Nach einem vom den Spielanteilen her ausgeglichenen Drittel konnte Kasachstan 110 Sekunden vor der Pause den Ausgleich erzielen. Nikita Mikhailis konnte Zan Us mit einem Schuss aus dem Bullykreis überwinden und es stand 1:1. Mit diesem Spielstand ging es in die erste Pause.
Slowenien konnte auch im 2. Abschnitt einen schnellen Treffer erzielen. Wieder traf Anze Kuralt, diesmal nach 66 Sekunden. Ein Abstauber sorgte für erneuten Jubel beim Absteiger. Es blieb ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide ihre Torchancen nicht nutzen konnten. Und auch im 2. Drittel kamen die Kasachen zu einem späten Treffer. In Überzahl konnte Batyrlan Muratov 58 Sekunden vor der Sirene den Ausgleich erzielen.
Wie sollte es auch anders sein, auch im letzten Drittel konnten die Slowenen in Führung gehen. Diesmal dauerte es 147 Sekunden, bis Jan Drozg einen Nachschuss im Tor unterbringen konnte. Und auch das letzte Drittel verlief sehr ausgeglichen. Kasachstan kam nach 52 Minuten zum erneuten Ausgleich, Yevgeni Rymarev schloss einen Konter erfolgreich ab. Drei Minuten vor dem Ende konnte Kasachstan erstmals in Führung gehen und wieder war es ein Konter, der erfolgreich abgeschlossen wurde. Diesmal ging Maxim Mukhametov durch und war erfolgreich. Die Slowenen versuchten zum Ausgleich zu kommen und 110 Sekunden vor dem Ende ging der Torhüter vom Eis. Dass half aber auch nicht, Kasachstan hielt den knappen Vorsprung.
Damit beendet Kasachstan die WM mit sieben Punkten, den Slowenen bleibt ein Punkt verwehrt.
Kasachstan – Slowenien 4:3 (1:1/1:1/2:1)
Schiedsrichter: T. Bjork (SWE), M. Kaukokari (FIN) – J. Davis (USA), J. Ondracek (CZE)
Zuschauer: 4.140
Strafen: KAZ 4 (2/2/0), SLO 6 (2/4/0)
Tore:
0:1 (01:30) A. Kuralt; 1:1 (18:10) N. Mikhailis (Y. Rymarev, A. Beketayev) PP1;
1:2 (21:06) A. Kuralt (K. Ograjensek, R. Ticar); 2:2 (39:02) B. Muratov (V. Orekhov, K. Savitski) PP1;
2:3 (42:27) J. Drozg (N. Simsic, Z. Pance); 3:3 (51:52) Y. Rymarev (R. Starchenko, A. Beketayev); 4:3 (56:33) M. Mukhametov (N. Mikhailis);
Beste Spieler: Yevgeni Rymarev (KAZ), Anze Kuralt (SLO)
Neben Slowenien muss Ungarn den Weg in die Division 1a antreten. Das Viertelfinale hingegen ist immer noch nicht komplett.
Tabellen:
Gruppe A:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
USA |
6 |
30:5 |
25 |
18 |
2 |
Schweden |
6 |
23:3 |
20 |
17 |
3 |
Finnland |
6 |
21:14 |
7 |
13 |
4 |
Deutschland |
6 |
22:16 |
6 |
9 |
5 |
Dänemark |
6 |
18:19 |
-1 |
8 |
6 |
Frankreich |
6 |
10:26 |
-16 |
4 |
7 |
Österreich |
7 |
11:27 |
-16 |
3 |
8 |
Ungarn |
7 |
12:37 |
-25 |
3 |
Gruppe B:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
Schweiz |
6 |
26:6 |
20 |
18 |
2 |
Tschechien |
6 |
21:13 |
8 |
13 |
3 |
Kanada |
6 |
22:10 |
12 |
12 |
4 |
Lettland |
6 |
17:14 |
3 |
11 |
5 |
Slowakei |
6 |
11:14 |
-3 |
8 |
6 |
Kasachstan |
7 |
14:31 |
-17 |
7 |
7 |
Norwegen |
6 |
8:13 |
-5 |
6 |
8 |
Slowenien |
7 |
9:27 |
-18 |
0 |
Ausführliche Statistiken gibt es unter https://www.iihf.com/en/events/2023/wm/news
erschienen bei Icehockeypage