Vier Spiele fanden am 4. WM-Tag statt, damit begann der 3. Spieltag. Die Spiele der Gruppe A gingen an die USA und Schweden, Kanada und Lettland waren in der Gruppe B erfolgreich. Es gab den 100. Turniertreffer und gleich drei Spiele mussten verlängert werden.
Gruppe A:
USA gewinnt dank besserer Chancenverwertung
Die USA sind mit zwei Siegen in die WM gestartet und sie stellen den besten Sturm dieser Gruppe. Somit waren sie Favorit. Dennoch war das DEB-Team sicherlich nicht chancenlos, wie die ersten beiden Spiele gezeigt haben. Im Kader zum Spiel gab es zwei Änderungen. Neu dabei waren Leon Gawanke und Manuel Wiederer, Daniel Fischbuch pausierte. Die USA traten ohne Sammy Walker an, im Tor duellierten sich Mathias Niederberge und Casey DeSmith.
Ausgeglichen, bei nur wenigen Torchancen, verlief ein Großteil des ersten Drittels. Die USA hatten die erste gute Torchance, Deutschland kam bei einem Powerplay zu guten Torschüssen. Insgesamt hatte Deutschland leichte Vorteile, nur der Erfolg fehlte. Sie hatten aber auch wieder Pech, denn erneut trafen sie nur Metall. Ein zweites Powerplay brachte weitere gute Chancen, es blieb aber nach 20 Minuten beim 0:0, womit die USA am Ende nach dem Spielverlauf gut leben konnten.
Das 2. Drittel begann mit weiteren guten Angriffen und einem Powerplay für Deutschland. Nur ein Treffer wollte weiter nicht gelingen. Die USA waren effektiver, bei angezeigter Strafe gegen Deutschland wurde ein Schuss von Ronnie Attard unhaltbar abgefälscht und so führten die USA nach 26 Minuten mit 0:1. Deutschland kämpfte weiter und nach 31 Minuten belohnte sich das DEB-Team mit dem Ausgleich. Nach einem Konter brachte Moritz Müller den Puck in die Mitte und einen Abpraller verwandelte Samuel Soramies zum 1:1. Eine Sekunde vor dem Treffer lief eine Strafe gegen die USA ab und ein deutscher Spieler saß auf der Bank. So war das auch noch ein Unterzahltreffer. Deutschland lieferte weiter eine starke Partie ab und fünf Sekunden vor der Pause gelang die verdiente Führung. Justin Schütz bekam den Puck von Parker Tuomie aufgelegt und nutzte einen Alleingang zum 2:1.
Wie erwartet versuchten die USA nun Druck aufzubauen, was auch gelang. Deutschland konterte weiter gut und es gab dabei einige sehr gute Möglichkeiten. Nach 46 Minuten konnten die USA eine Druckphase doch zum Ausgleich nutzen, ein verdeckter Schuss von Sean Farrell landete im Tor und es stand 2:2. Doch das DEB-Team blieb im Spiel und es gab weitere Angriffe. Die zweite Strafe des Spiels nutzten die USA um wieder in Führung zu gehen. Matt Coronato bekam den Puck aufgelegt und fünf Minuten vor dem Ende führten die USA. Deutschland antwortete mit einer Druckphase, aber die Chancenverwertung war weiterhin ein Schwachpunkt. 128 Sekunden vor dem Ende zog Deutschland den Torhüter und wieder kamen einige Schüsse durch. Doch es half nichts, die USA verteidigten den knappen Vorsprung und holen sich den Sieg.
Wieder lieferte das DEB-Team eine starke Partie ab und wieder gab es zahlreiche gute Möglichkeiten. Die USA nutzten ihre Chancen besser und holten sich damit den 3. Sieg.
Stimmen zum Spiel (Quelle DEB):
Bundestrainer Harold Kreis: „Das ist natürlich ärgerlich, dass die Mannschaft heute wieder ohne Punkt das Eis verlassen musste. Wir haben heute ein paar Minuten gebraucht bis wir komplett in der Partie waren, aber dann haben wir auf Augenhöhe mit den Amerikanern gespielt. Die Mannschaft hat Rückgrat gezeigt, gekämpft und hat sich spielerisch gut präsentiert und das bleibt uns auf jeden Fall für die nächsten Aufgaben erhalten.“
DEB-Kapitän Moritz Müller: „In diesem Turnier waren es bisher wirklich nur Nuancen, die den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausgemacht haben. Ich denke, was wir im nächsten Spiel vielleicht noch ein bisschen besser machen können ist, dass wir einfach noch mehr Scheiben zum Tor bringen, um den Treffer noch mehr zu erzwingen.“
Stürmer Justin Schütz: „In meinen Augen waren wir heute die bessere Mannschaft. Wir müssen in den nächsten Spielen im Powerplay noch effektiver werden und dann im dritten Abschnitt fokussiert bleiben, dann werden wir auch Punkte holen. Wir werden in den nächsten beiden Tagen die Köpfe wieder frei kriegen und dann sind wir am Donnerstag bereit das erste Spiel zu gewinnen.“
Deutschland – USA 2:3 (0:0/2:1/0:2)
Schiedsrichter: T. Bjork (SWE), M. Kaukokari (FIN), E. Cattaneo (SUI), J. Ondracek (CZE)
Zuschauer: 8.003
Strafen: GER 4 (0/2/2), USA 8 (4/4/0)
Tore:
0:1 (25:39) R. Attard (M. Eyssimont, TJ Tynan); 1:1 (30:23) S. Soramies (M. Müller, M. Seider) SH1; 2:1 (39:55) J. Schütz (P. Tuomie);
2:2 (45:58) S. Farrell (L. Hutson); 2:3 (54:50) M. Coronato (S. Perunovich, TJ Tynan) PP1;
Beste Spieler: Nico Sturm (GER), Casey DeSmith (USA)
Schweden gewinnt nach Penaltyschießen
Finnland konnte aus den bisherigen beiden Spielen drei Punkte holen, Schweden sechs, bei beiden gab es aber noch Leistungsschwankungen.
Die ersten guten Aktionen des Spiels kamen von den Schweden, Finnland brauchte ein wenig, bis es erste Angriffe hab. Ein erstes Powerplay nach sechs Minuten brachte den Finnen dann mehr Spielanteile. Im Laufe des Drittels kamen die Finnen immer besser ins Spiel und so hatten beide Teams ihre Torchancen. Tore gab es im 1. Drittel aber keine.
Auch im 2. Drittel ließen beide Teams nicht viele Chancen zu und die wenigen verteilten sich ausgeglichen. Die Schweden steigerten sich im Laufe des Drittels und sie hatten mehr Offensivaktionen. Nach 38 Minuten fiel doch noch der erste Treffer, Oscar Lindberg überwand Finnlands Torhüter Emil Larmi und Schweden führte. Diese Führung nach 40 Minuten hatten sie sich verdient und nun würde es schwer werden für die Finnen.
Das Tempo blieb in dieser Partie weiterhin hoch, die Finnen kamen aber auch im letzten Abschnitt nicht richtig ins Spiel, denn die Schweden arbeiteten hinten sehr gut. Doch die Finnen kämpften und sie kamen nach 47 Minuten zum Ausgleich. Juho Lammikko schoss einen Nachschuss an Torhüter Lars Johansson vorbei ins Tor und nach 166:47 kassierte Schweden das erste Gegentor der WM. Nun wurden die Finnen stärker und es gab weitere Chancen. Bis zur Schlusssirene stürmten nur noch die Finnen, von Schweden kam nichts mehr. Da es ein erfolgloses Anrennen war, gab es die fünfte Verlängerung der WM.
Es blieb eine torlose Verlängerung und so folgte Penaltyschießen Nr. drei der WM.
Ahti Oksanen und Joel Armia trafen hier für Finnland, Hendrik Tommernes und Lucas Raymund für Schweden. So stand es nach zehn Schützen 2:2 und es ging in die KO-Runde. Gleich in der ersten Runde sicherte Lucas Raymund den Schweden den zweiten Punkt.
Es war ein hochklassiges Spiel, dass beide hätten gewinnen können.
Finnland – Schweden 1:2 (0:0/0:1/1:0) n.P.
Schiedsrichter: A. Ansons (LAT), M. Frandsen (DEN) – B. MacKey (CAN), S. Synek (SVK)
Zuschauer: 12.039
Strafen: FIN 4 (0/2/0/2), SWE 6 (2/2/2/0)
Tore:
0:1 (37:17) O. Lindberg (F. Zetterlund, J. Berggren);
1:1 (46:47) J. Lammikko (H. Pesonen, K. Kapanen);
Beste Spieler: Kasper Kapanen (FIN), Lucas Bengtsson (SWE)
Gruppe B:
Kanada gewinnt nach Penaltyschießen
Kanada ging mit zwei Siegen und dem besten Sturm der Gruppe in diese Partie, die Slowaken hatten drei Punkte auf dem Konto. Bei ihnen stimmte bisher die Abwehrleistung, vorne aber muss noch mehr kommen.
Die Kanadier bestimmten von Beginn an das Spiel, die Slowaken kamen selbst bei einem Powerplay nicht zu guten Angriffen. Und die Kanadier machten etwas aus ihren Vorteilen, Jake Neighbours hatte nach acht Minuten alleine vor Torhüter Samuel Hlavaj stehend keine Probleme, dass 0:1 zu erzielen. Kanada blieb überlegen, viele Angriffe hatten die Slowaken weiterhin nicht. Und doch kamen sie drei Minuten vor der Pause zum Ausgleich. Beim zweiten Powerplay traf Peter Cehlarik stand goldrichtig, um einen Querpass an Torhüter Samuel Montembeault vorbei ins Tor zu befördern. So stand es trotz Überlegenheit der Kanadier zur Pause 1:1.
Mit mehr Angriffen der Slowaken startete der Mittelabschnitt. Die Kanadier brauchten lange, ehe es wieder gute Schüsse gab. 48 Sekunden mit zwei Spielern mehr brachte noch mehr Druck auf das Tor der Slowaken, aber die slowakische Abwehr war einfach nicht zu knacken. Die Partie wurde immer intensiver geführt und das endete nach 37 Minuten in der vierten Spieldauerdisziplinarstrafe der WM. Libor Hudacek durfte vorzeitig duschen und Kanada kam zu einem Powerplay, dass bis zur Pause aber keinen Erfolg brauchte und so blieb es beim 1:1.
Es gelang den Kanadiern auch beim restlichen Powerplay nicht ein Tor zu erzielen und kaum waren die Slowaken komplett, kamen sie selbst zu einem Powerplay, doch auch sie schafften es nicht, diesen Vorteil zu nutzen. Vom Spielverlauf her blieb es weiter ein ausgeglichenes Spiel, in dem kein weiterer Treffer fiel und so folgte Verlängerung Nr. vier dieser WM.
Es folgte also eine Verlängerung und auch hier gab es ein Powerplay. Kanada versuchte sich, scheiterte aber und so ging es bis ins zweite Penaltyschießen dieses Turniers.
Richard Panik und Martin Chromiak für die Slowaken, sowie Cody Glass und Michael Carcone für Kanada waren in der normalen Runde erfolgreich und so ging es hier in die KO-Runde. Im dritten Pärchen konnte Jack Quinn seinen Penalty verwandeln und Kannada den zweiten Punkt sichern.
Beide Teams hätten die Partie auch in de regulären Spielzeit für sich entscheiden können, beide Torhüter verhinderten aber mehrfach weitere Gegentore. So gewann am Ende das etwas glücklichere Team.
Slowakei – Kanada 1:2 (1:1/0:0/0:0) n.P.
Schiedsrichter: J. Hribik (CZE), A. Schrader (GER) – A. Kroyer (DEN), T. Niittyla (FIN)
Zuschauer: 4.640
Strafen: SVK 19 + Spieldauerdisziplinarstrafe L. Hudacek (Bandencheck) (4/31/2/2), CAN 18 (6/6/6/0)
Tore:
0:1 (07:46) J. Neighbours (J. McBain); 1:1 (16:08) P. Cehlarik (M. Hrivik, L. Hudacek) PP1;
1:2 (65:00) J. Quinn PS;
Beste Spieler: Samuel Hlavaj (SVK), Samuel Montembeault (CAN)
Lettland überrascht gegen Tschechien
Tschechien ging mit eine weißen Weste ins Spiel, die Letten haben noch keinen Punkt. Damit war die Favoritenrolle klar verteilt.
Etwas überraschend gerieten die Tschechen zunächst unter Druck, Lettland griff mutig an und es gab einige Torschüsse. Nach einigen Minuten kam Tschechien und nun war es ein offenes Spiel. Die neunte Minute brachte den ersten Treffer, David Nemecek überwand Lettlands Torhüter Artus Silvos mit einem verdeckten Schuss. Tschechien hatte zwar mehr Spielanteile, die Letten der Konter waren aber gefährlicher. Bei einem überraschend deutlichem Schussverhältnis von 4:13 für Lettland ging es mit einem 1:0 für Tschechien in die Kabine.
Tschechien tat sich auch im 2. Drittel schwer und nach 136 Sekunden konnte Lettland den verdienten Ausgleich erzielen. Rihards Bukarts zog ab und Simon Hrubec war geschlagen. 62 Sekunden später kochte die Halle über, denn Martins Dzierkals schoss den Puck hoch ins kurze Eck und die Letten führten 1:2. Ein Powerplay brachte den Letten weitere Chancen, aber nach 30 Minuten mussten sie den Ausgleich hinnehmen. Dominik Kubalik hatte sich gut in Position gebracht und konnte eine Vorlage sicher verwandeln. Das Drittel verlief recht ausgeglichen und es blieb am Ende beim 2:2.
Es blieb ein offenes Spiel, in dem sich die Tschechen weiter schwertaten. Lettland hatte weiter mehr Torschüsse und nach 46 Minuten konnten sie wieder in Führung gehen. Nach einem Bully landete der Puck an der blauen Linie bei Oskars Cibulskis und sein Schuss wurde von einem Tschechen unhaltbar abgefälscht. Tschechien tat sich weiter schwer, denn die lettische Abwehr stand weite sehr gut und es kamen kaum Torschüsse durch. Drei Minuten vor dem Ende ging ein Schuss der Tschechen durch, Michal Kempny traf zum 3:3 und es war der 100. Treffer bei dieser Weltmeisterschaft. Weitere gab es in der regulären Spielzeit nicht und so ging die dritte Partie des Tage in eine Verlängerung.
Für Lettland bedeutete das der erste Punkt bei dieser WM und der könnte noch wichtig sein. 44 Sekunden vor Ende der Verlängerung kam sogar noch der zweite Punkt dazu, denn Oskars Batna traf mit einem Abstauber zum 3:4 und so konnte Lettland erstmals bei einer WM gegen Tschechien gewinnen.
Tschechien – Lettland 3:4 (1:0/1:2/1:1) n.V.
Schiedsrichter: L. Heikkinen (FIN), S. Huerlimann (SUI) – D. Nothegger (AUT), E. Yletyinen (SWE)
Zuschauer: 7.780
Strafen: CZE 6 (2/4/0/0), LAT 8 (4/2/2/0)
Tore:
1:0 (08:25) D. Nemecek (O. Beranek, J. Cernoch);
1:1 (22:16) R. Bukarts (O. Cibulskis, A. Dzerins); 1:2 (23:18) M. Dzierkals (R. Freibergs, R. Balcers); 2:2 (29:21) D. Kubalik (R. Cervenka, T. Dvorak);
2:3 (45:22) O. Cibulskis (T. Andersons, D. Smirnovs); 3:3 (56:58) M. Kempny (R. Cervenka, D. Kubalik);
3:4 (64:16) O. Batna (J. Jaks);
Beste Spieler: Jakub Flek (CZE), Oskars Cibulskis (LAT)
Tabellen:
Gruppe A:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
USA |
3 |
14:4 |
10 |
9 |
2 |
Schweden |
3 |
8:1 |
7 |
8 |
3 |
Dänemark |
2 |
7:4 |
3 |
5 |
4 |
Finnland |
3 |
6:9 |
-3 |
4 |
5 |
Frankreich |
2 |
5:5 |
0 |
3 |
6 |
Österreich |
2 |
1:7 |
-6 |
1 |
7 |
Deutschland |
3 |
5:8 |
-3 |
0 |
8 |
Ungarn |
2 |
2:10 |
-8 |
0 |
Gruppe B:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
Kanada |
3 |
13:3 |
10 |
8 |
2 |
Tschechien |
3 |
11:7 |
4 |
7 |
3 |
Schweiz |
2 |
10:0 |
10 |
6 |
4 |
Slowakei |
3 |
5:6 |
-1 |
4 |
5 |
Kasachstan |
2 |
5:8 |
-3 |
2 |
6 |
Lettland |
3 |
5:11 |
-6 |
2 |
7 |
Norwegen |
2 |
3:7 |
-4 |
1 |
8 |
Slowenien |
2 |
2:12 |
-10 |
0 |
Ausführliche Statistiken gibt es unter https://www.iihf.com/en/events/2023/wm/news
erschienen bei Icehockeypage