Mit dem Nachmittagsspiel der Gruppe A wurde der 4. Spieltag abgeschlossen, Dänemark gewann gegen Großbritannien. Im Spiel der Gruppe B setzte sich Deutschland gegen Kasachstan durch. Am Abend konnte Tschechien gegen Österreich gewinnen, die USA setzten sich gegen Polen durch.
GRUPPE A:
Dänen ringen Briten nieder
Für die Briten ist es das 4. WM-Spiel und sie müssen langsam Punkte holen. Dänemark hat aus vier Spielen drei Punkte geholt und könnte mit einem Erfolg den Divisionsverbleib fast schon absichern.
Dänemark war eigentlich favorisiert, aber sie kamen wieder nicht in Schwung. Anders de Aufsteiger, Neu-Eisbär Liam Kirk überlistete Dänemarks Torhüter Frederick Dichow nach sechs Minuten mit einem Bauerntrick und Großbritannien führte. Doch 61 Sekunden später kam die Antwort, Mikkel Aagaard konnte den Ausgleich erzielen und auch hier machte der Torhüter, diesmal Jackson Whistle, keine gute Figur. Und zwei Minuten später war die Partie gedreht, Phillip Bruggisser fälschte bei Überzahl der Dänen einen Schuss unhaltbar ab und es stand 1:2. Doch wieder gab es eine schnelle Antwort, denn Cade Neilson wurde nach elf Minuten angeschossen und der Puck landete im Tor. Dänemark hatte im 1. Drittel mehr Spielanteile, die Briten die bessere Chancenverwertung. Am Spielstand von 2:2 konnten beide Teams aber nichts mehr ändern.
Dänemark konnte nach 24 Minuten erneut in Führung gehen, Mikkel Aagaard wurde freistehend angespielt und e traf nach 104 Sekunden zum 2:3. Großbritannien versuchte zum Ausgleich zu kommen und sie hatten auch im Laufe des Drittels mehr Spielanteile und 86 Sekunden vor der Pause kamen sie zum verdienten Ausgleich. Nathanael Halbert traf mit einem platzierten Schuss, bei dem Dänemarks Torhüter chancenlos war.
Ein Powerplay brachte den Dänen zu Beginn des Schlussabschnitts Vorteile, der Treffer gelang aber nicht. Eine weitere Strafen gegen die Briten nutzten de Dänen aus. Christian Wejse traf zum 3:4. Die Briten versuchten wieder zum Ausgleich zu kommen und 160 Sekunden vor dem Ende ging erstmals der Torhüter vom Eis. Doch auch das und eine Strafe gegen Dänemark 35 Sekunden vor dem Ende halfen nicht. Dänemark verteidigte den knappen Vorsprung.
Beide hätten dieses Spiel gewinnen können, am Ende war es diese eine mehr genutzte Chance, die das Spiel entschied. Den Divisionserhalt dürften die Dänen damit geschafft haben, für die Briten wird es langsam eng.
Großbritannien – Dänemark 3:4 (2:2/1:1/0:1)
Schiedsrichter: T. Björk (SWE), S. MacFarlane (USA) – K. Briganti (USA), T. Wyonzek (CAN)
Zuschauer: 16.277
Strafen: GBR 14 (6/2/6), DEN 12 (4/4/4)
Tore:
1:0 (05:25) L. Kirk (J. Curran, S. Ruopp); 1:1 (06:26) M. Aagaard (O. Moelgaard, N. Olesen); 1:2 (08:25) P. Bruggisser (N. Olesen, Ch. Wejse) PP1; 2:2 (10:34) C. Neilson (E. Mosey, B. Lake);
2:3 (21:42) M. Aagaard (N. Olesen, O. Moelgaard); 3:3 (38:34) N. Halbert (R. Lachowicz, B. Perlini);
3:4 (52:01) Ch. Wejse (J. Blichfeld, P. Bruggisser) PP1;
Beste Spieler: Nathanael Halbert (GBR), Oscar Moelgaard (DEN)
Tschechen stoppen Österreich
Tschechien ging zwar als Favorit in diese für beide 5. Partie, Österreich hat aber in den letzten beiden Spielen gezeigt, dass sie viel erreichen können. Warum also sollte es gegen den WM-Gastgeber nicht auch etwas gehen?
Die Tschechen waren zwar klar überlegen, nur der Treffer wollte nicht fallen. Immer wieder scheiterten sie am guten Torhüter David Madlener. 28 Sekunden vor der Pause konnte Tschechien doch noch in Führung gehen, Ondrej Kase verwandelte einen Penalty sicher und es stand 1:0.
Ein frühes Powerplay brachte Österreich im 2. Drittel Vorteile, der Ausgleich gelang aber nicht. Österreich war aber nun besser im Spiel, nur der Ausgleich fehlte. Tschechien machte es besser, in Überzahl sorgte Dominik Kubalik nach einer schönen Kombination nach 36 Minuten für das 2:0. Eine Minute späte folgte der Doppelschlag und somit eine Vorentscheidung, Jakub Flek erhöhte wieder in Überzahl auf 3:0.
Tschechien ließ im letzten Drittel nichts mehr anbrennen und sie sorgten mit dem 4:0 von David Tomasek für die Entscheidung. Nun kontrollierte Tschechien die Partie, diesmal gelang es den Österreichern nicht, hier eine Wende herbeizuführen. Es blieb am Ende beim 4:0 und Tschechiens Torhüter Petr Mrazek musste bei seinem Shutout einiges tun, 21 Schüsse musste er abwehren, um für das 8. Shutout der WM zu sorgen.
Es war ein verdienter Sieg der Tschechen, Österreich war diesmal trotz guter Möglichkeiten chancenlos.
Tschechien – Österreich 4:0 (1:0/2:0/1:0)
Schiedsrichter: L. Heikkinen (FIN), M. Kaukokari (FIN) – T. Heffner (GER), L. Nikulainen (FIN)
Zuschauer: 17.413
Strafen: CZE 6 (2/4/0), AUT 6 (2/4/0)
Tore:
1:0 (19:32) O. Kase PS;
2:0 (35:49) D. Kubalik (D. Tomasek, D. Spacek) PP1; 3:0 (36:53) J. Flek (M. Stransky) PP1;
4:0 (41:31) D. Tomasek (O. Palat, D. Kubalik);
Beste Spieler: Jakub Flek (CZE), David Madlener (AUT)
GRUPPE B:
Deutschland fertigt auch Kasachstan ab
Deutschland hat bisher sechs Punkte geholt, Kasachstan drei. In diesem für beide 5. Spiel ging es darum weiter im Rennen um einen Viertelfinalplatz zu bleiben. Für die Kasachen ging es außerdem auch um den Verbleib in der Top Division. Deutschland trat wieder ohne Tobias Eder und Daniel Fischbuch an. Im Tor startete Philipp Grubauer. Dominik Kahun bestritt sein 50. WM-Spiel. Kasachstan wechselte im Vergleich zum Vortag zwei Feldspieler aus, im Tor startete Andrey Shutov.
Ein guter Start kann gegen Kasachstan wichtig sein, denn Kasachstan kann gut verteidigen. Und es gab den guten Start, den Maksymilian Szuber traf nach 62 Sekunden mit einem Nachschuss zum 1:0. Und nach 144 Sekunden folgte das 2:0, Parker Tuomie zog aus der Mitte ab und Kasachstans Torhüter war wieder geschlagen. Deutschland bestimmte weiter das Geschehen, die Kasachen kamen erst nach sieben Minuten zum ersten Angriff. Wenig später folgte das erste Powerplay der Kasachen und das nutzen sie nach schöner Vorarbeit durch Roman Starchenko nach acht Minuten zum 2:1. Nun waren die Kasachen besser im Spiel und es ging ausgeglichen weiter, ohne dass bis zur Pause weitere Tore erzielt werden konnten.
Das 2. Drittel begann wie der erste Abschnitt. John Jason Peterka sorgte mit einer schönen Einzelleistung nach 71 Sekunden zum 3:1. Kasachstan antwortete mit einem Pfostenschuss und sie kamen zu einem Powerplay. Außerdem ging Nikita Boyarkin nach 92 Sekunden des Mittelabschnitts ins Tor. Beide Teams kamen in der Folge zu guten Chancen und die Kasachen sogar zu einem Lattenschuss. (28.). Nach 29 Minuten beschenkte sich Geburtstagskind Lukas Reichel mit dem 4:1. Er profitierte von einem Puckgewinn von Leonhard Pföderl im Drittel der Kasachen und gegen seinen Schuss war kein Kraut gewachsen. Eine Minute später zog Kai Wissmann ab und es schlug zum 5:1 ein, allerdings gab es vorher eine Abseitsposition und der Treffer zählte nicht. Hier hatte sich die Coach’s Challange der Kasachen gelohnt. Deutschland kam dennoch zum 5:1, nach einer Druckphase konnte sich Lukas Kälble freilaufen und er traf nach 36 Minuten sicher. Kasachstan hatte in diesem Abschnitt durchaus gute Chancen, aber Deutschlands Torhüter war wieder ein sicherer Rückhalt. Und die Chancenverwertung beim DEB-Team war wieder gut.
Das DEB-Team schaffte es auch im letzten Drittel die Angriffe der Kasachen früh zu unterbinden und sie erspielten sich nicht nur gute Torchancen, sondern trafen auch. Wieder war es eine schöne Kombination, die Lukas Reichel nach 51 Minuten zum 6:1 abschließen konnte. Wenig später jubelten die Kasachen und auch nach Videobeweis wurde der Treffer gegeben. Ein Hammer von Artyom Korolyov war es, der Kasachstan nach 52 Minuten das 6:2 brachte. Deutschland spielte weite gut und sie kamen in Unterzahl zum nächsten Treffer. Frederik Tiffels bekam den Puck von Nico Sturm aufgelegt und er ließ auch noch den kasachischen Torhüter aussteigen. So stand es fünf Minuten vor dem Ende 7:2. Eine weitere schöne Aktion brachte das 8:2, Maximilian Kastner schloss diese 86 Sekunden vor dem Ende ab. Es blieb der letzte Treffer bei diesem wieder sehr guten Auftritt des DEB-Teams.
Deutschland präsentierte sich wieder sehr spielfreudig und sie nutzten ihre Chancen wieder gut aus. John Jason Peterka und Wojciech Stachowiak brachten es auf vier Scorerpunkte, Lukas Reichel (Geburtstag) und Dominik Kahun (Jubiläum) durften sich ebenfalls doppelt freuen. Kasachstan hatte zwar gute Aktionen, insgesamt waren sie aber chancenlos.
Stimmen zum Spiel (Quelle DEB):
Bundestrainer Harold Kreis: „Das macht natürlich Freude, wenn die Mannschaft so ein gutes und diszipliniertes Eishockey spielt. Wir hatten heute viele gute Kombinationen aus der Defensivzone heraus, die dann zum Torerfolg geführt haben. Es war ein wirklich effektives Eishockeyspiel, dass uns auch an der Bande viel Freude bereitet hat. Wir sind jetzt auch aggressiver in der Defensivzone als zu Turnierbeginn, gewinnen die Scheiben schneller und schützen unser Tor besser. Damit lösen wir den Druck von uns und haben dann auch die Energie mehr Offensivaktionen zu starten. Die Mannschaft hat das für sich verinnerlicht und wird das dann hoffentlich morgen gegen Polen so fortsetzen.“
Stürmer Lukas Reichel: „Wir haben heute als gesamtes Team ein gutes Spiel gemacht und das hat enormen Spaß gebracht. Wir stimmen uns immer besser aufeinander ein. Es war auch wichtig, dass wir trotz der Führung weiter nach vorne gespielt und weitere Tore gemacht haben. Wir haben heute auch defensiv unseren Job gut gemacht und so entwickeln sich dann auch offensiv entsprechende Möglichkeiten. Jede Reihe hat eine gute Leistung abgerufen, das gibt uns Selbstvertrauen für die nächsten Spiele. Wir haben einfach Spaß zusammen auf dem Eis und das wollen wir auch so beibehalten. Trotzdem ist das natürlich auch harte Arbeit, aber dazu sind wir alle bereit.“
Stürmer Wojciech Stachowiak: „Es hat heute wirklich Spaß gemacht zu spielen. Die ganze Mannschaft hat gezeigt, dass wir gut drauf sind und dass wir Charakter haben. Ich bin stolz auf unsere Jungs, dass wir heute so ein Spiel abgeliefert haben. Wenn man Spaß am Spiel hat, dann agiert man auch besser und das haben wir heute unter Beweis gestellt. Wir müssen jetzt auch die nächsten beiden Spiele gegen Polen und Frankreich gewinnen, um sicher ins Viertelfinale zu kommen. Wenn wir uns darauf wieder so gut vorbereiten, wie auf die letzten beiden Spiele, bin ich mir sicher, dass wir diese auch erfolgreich gestalten können.“
Deutschland – Kasachstan 8:2 (2:1/2:0/4:1)
Schiedsrichter: M. Holm (SWE), K. Vikman (FIN) – N. Briganti (USA), J. Spur (CZE)
Zuschauer: 8.479
Strafen: GER 6 (2/2/2), KAZ 2 (0/2/0)
Tore:
1:0 (01:02) M. Szuber (W. Stachowiak, J. J. Peterka); 2:0 (02:24) P. Tuomie (M. Kastner, C. Ugbekile); 2:1 (07:59) R. Starchenko (Y. Rymarev, K. Panyukov);
3:1 (21:11) J. J. Peterka (W. Stachowiak, K. Wissmann); 4:1 (28:29) L. Reichel (L. Pföderl); 5:1 (35:17) L. Kälble (J. J. Peterka, W. Stachowiak);
6:1 (50:27) L. Reichel (J. J. Peterka, W. Stachowiak); 6:2 (51:52) A. Korolyov (O. Boiko, A. Assetov; 7:2 (54:14) F. Tiffels (N. Sturm) SH1; 8:2 (58:34) M. Kastner (A. Ehl);
Beste Spieler: John Jason Peterka (GER), Roman Starchenko (KAZ)
USA gewinnt mit Anlaufschwierigkeiten
Polen war in diesem Duell klarer Außenseiter, zumal die USA bisher durchaus überzeugen konnte.
Und sie spielten zunächst frech auf, was den USA gar nicht gefiel. Schon gar nicht gefiel es ihnen, dass Patryk Wronka nach 168 Sekunden US-Keeper Trey Augustine nach einem Konter überwinden konnte. Allerdings gab es zuvor eine Abseitsstellung und so zählte der Treffer nicht. Sie spielten weiter gut mit und so bekamen die USA ihre Probleme, zumal die Abwehr der Polen um Torhüter John Murray gut stand. So gelang es den Polen nicht nur das Drittel ausgeglichen zu gestalten, sie hatten sogar die besseren Chancen. Genutzt werden konnte von beiden Teams keine und so blieb es nach 20 Minuten beim 0:0.
Mit viel Druck kamen die USA aus der Kabine, nur trafen sie weiter nicht. Polens Abwehr arbeitete weiter hart und ihr Torhüter hielt was zu halten war. Im Laufe des Drittels kamen auch noch ein paar Angriffe der Polen, die auch gefährlich waren. Nach 31 Minuten konnte der Favorit doch in Führung gehen, ein Schuss von Michael Kesselring wurde unhaltbar abgefälscht und es stand 0:1. 42 Sekunden vor der Pause bemühten die Schiedsrichte den Videobeweis und der brachte den USA das 0:2. Brady Tkachuk war der Torschütze und so führten die USA nach dem 2. Drittel mit 0:2.
Im letzten Drittel konnte Cole Caufield für due USA das 0:3 erzielen, och der Aufsteiger gab sich nicht geschlagen. Polen kämpfte weiter und nach 47 Minuten konnten sie sich mit dem 1:3 belohnen. Gegen einen Schuss von Grzegorz Pasiut war auch der gute US-Torhüter chancenlos. Drei Minuten später kam Cole Caufield zu seinem zweiten Treffer und es stand 1:4. Diesen Spielstand hielten die Polen und so gewannen die USA erwartungsgemäß, aber relativ knapp.
Polen hat den USA alles abgefordert, dennoch war es am Ende ein verdienter Erfolg für die US-Boys.
Polen – USA 1:4 (0:0/0:2/1:2)
Schiedsrichter: R. Brandner (FIN), Ch. Holm (SWE) – O. Durmis (SVK), J. Ondracek (CZE)
Zuschauer: 8.635
Strafen: POL 2 (2/0/0), USA 8 (6/2/0)
Tore:
0:1 (30:11) M. Kesselring (B. Tkachuk, A. Vlasic);
0:2 (39:17) B. Tkachuk (D. Pinto, J. Sanderson);
0:3 (41:11) C. Caufield (B. Tkachuk); 1:3 (46:22) G. Pasiut (P. Wronka, M. Kolusz); 1:4 (49:15) C. Caufield (B. Tkachuk, S. Pinto);
Beste Spieler: Grzegorz Pasiut (POL), Cole Caufield (USA)
TABELLEN:
GRUPPE A:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
Tschechien |
5 |
19:9 |
10 |
12 |
2 |
Kanada |
4 |
20:10 |
10 |
11 |
3 |
Schweiz |
4 |
16:8 |
8 |
11 |
4 |
Finnland |
4 |
14:5 |
9 |
7 |
5 |
Dänemark |
5 |
14:18 |
-4 |
6 |
5 |
Österreich |
5 |
15:24 |
-9 |
4 |
7 |
Norwegen |
5 |
9:19 |
-10 |
3 |
8 |
Großbritannien |
4 |
5:19 |
-14 |
0 |
GRUPPE B:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
Schweden |
4 |
19:5 |
14 |
12 |
2 |
USA |
5 |
21:12 |
9 |
10 |
3 |
Deutschland |
5 |
24:19 |
5 |
9 |
4 |
Slowakei |
4 |
19:12 |
7 |
8 |
5 |
Lettland |
4 |
11:14 |
-3 |
7 |
6 |
Frankreich |
4 |
7:13 |
-6 |
4 |
7 |
Kasachstan |
5 |
8:20 |
-12 |
3 |
8 |
Polen |
5 |
8:22 |
-14 |
1 |
Ausführliche Statistiken gibt es unter https://www.iihf.com/en/events/2024/wm/schedule
erschienen bei Icehockeypage