Weitere drei Spiele fanden am 2. WM-Tag statt. Im Spiel der Gruppe A gewann Tschechien, die beiden Spiele der Gruppe B brachten Siege für Deutschland und Ungarn. Es gab die erste Verlängerung und die erste große Strafe.
Gruppe A:
Tschechien gewinnt nach Verlängerung
Gegen die USA waren die Japanerinnen chancenlos, sie hinterließen aber einen guten Eindruck. Tschechien war gegen das Überraschungsteam der letzten WM sicherlich favorisiert, beiden war aber ein Sieg zuzutrauen.
Beide Teams fuhren immer wieder Angriffe, scheiterten aber zunächst an den Torhüterinnen. Im Laufe des 1. Drittels konnte Tschechien sich leichte Vorteile erspielen und 37 Sekunden vor der Sirene wurde das mit dem 0:1 belohnt. Daniela Pejsova zog ab und Jaans Torhüterin Miyuu Masuhara war geschlagen.
Auch im 2. Drittel hate Tschechien zunächst Vorteile, was auch an einem ersten Powerplay lag. Im Anschluss spielte Japan wieder mit und es gab wieder Angriffsversuche von beiden Teams, viele Torchancen gab es allerdings nicht. So fielen auch keine Tore und es blieb nach 40 Minuten beim 0:1.
Das letzte Drittel brachte ebenfalls viele Angriffsversuche beider Teams, aber nur wenige Torabschlüsse. Eine davon war erfolgreich, denn Rai Ukita konnte nach 44 Minuten Tschechiens Torhüterin Blanka Skodova überwinden und für Japan den Ausgleich erzielen. Bei diesem Ergebnis blieb es und so gab es die erste Verlängerung der WM.
Diese war nach 196 Sekunden beendet, Katerina Mrazova konnte den Siegtreffer für Tschechien erzielen.
Die Punkteteilung ging durchaus in Ordnung, der Sieg von Tschechien am Ende auch.
Japan – Tschechien 1:2 (0:1/0:0/1:0)
Schiedsrichter: K. Cooke (USA), C. Rapin (USA) – K. Smetkova (CZE), E. Zach (CAN)
Zuschauer: 568
Strafen: JPN 2 (0/2/0/0), CZE 2 (0/0/2/0)
Tore:
0:1 (19:23) D. Pejsova (V. Pribylova, N. Neubauerova);
1:1 (43:14) R. Ukita (H. Toko);
1:2 (63:16) K. Mrazova (N. Neubauerova, D. Laskova);
Beste Spielerinnen: Rai Ukita (JPN), Klara Hymlarova (CZE)
Gruppe B:
Wichtiger Sieg für DEB-Team zum WM-Auftakt
Beim DEB-Team gibt es im Kader eine Änderung. Lilli Welcke musste verletzt abreisen, für sie wurde Jule Schiefer nachnominiert. Die Angreiferin ist schon angereist und wurde auch aufgestellt. Im Tor begann Sandra Abstreite, Ersatz war Johanna May.
Chancenlos ging das Team sicherlich nicht in diese Partie, trotzdem waren die Schwedinnen favorisiert. Allerdings verlief der Start sehr unglücklich, denn ein Fehlpass im eigenen Drittel brachte Hilde Svensson an den Puck und sie erzielte nach zehn Sekunden das 0:1. Viele Chancen gab es in der Folge nicht, auch wenn sich Deutschland nach dem frühen Gegentreffer fing. Nach sechs Minuten gab es die erste Strafe des Spiels und Deutschland kam zu einem Powerplay. Es gab auch eine erste gute Torchance, ein Treffer fiel aber nicht. Ein zweites Powerplay nach 14 Minuten brachte mehrere gute Schüsse, aber der Puck wollte nicht ins von Emma Söderberg gehütete Tor. Powerplay Nr. 3 brachte den verdienten Ausgleich. Ein Schuss von Franziska Feldmeier wurde von eine Schwedin unhaltbar abgefälscht und so stand es nach 19 Minuten 1:1. Deutschland hatte klar mehr Spielanteile, was sich auch in Form von 14:2 Torschüssen für das DEB-Team auswirkten. Es blieb aber beim 1:1 nach 20 Minuten.
Das 2. Drittel begann mit einigen guten Chancen für Schweden, dann kam Deutschland. Einen ersten Konter ließ Deutschland liegen, einen weiteren konnte Laura Kluge nach 25 Minuten zum 2:1 abschließen. Und 44 Sekunden späte nutzte Celina Haider einen weiteren Konter zum 3:1. Schweden nahm eine Auszeit und das hatte Erfolg. Denn 19 Sekunden später konnte Hilds Svensson mit ihrem zweiten Treffer das 3:2 erzielen. Nun erhöhte Schweden den Druck uns es gab weitere gute Chancen. Deutschland konterte gelegentlich und hatte dabei auch gute Chancen. Ein weiterer Konter brachte Deutschland nach 34 Minuten das 4:2. Katarina Jobst-Smith zog ab und Svenja Voigt hielt die Kelle in den Schuss. So ging der Schuss unhaltbar ins Tor und Deutschland lag wieder mit zwei Toren vorne. Schweden griff weiter an, aber Deutschland überstand auch ein erstes Unterzahl schadlos. Mit viel Einsatz und einer guten Torhüterin hielt Deutschland den Vorsprung bis zur Pause.
Der Druck auf das Tor von Sandra Abstreiter hielt auch im letzten Drittel an. Deutschland kämpfte und konnte so viele Angriffe stoppen. Viel Entlastung gab es nicht, dafür war ein Angriff erfolgreich. Denn Celina Haider schnappte sich einen geblockten Schuss und erzielte nach 48 Minuten das 2:5. Da Schweden einfach nicht durchkam, nahmen sie 5:30 vor dem Ende die Torhüterin vom Eis, um noch mehr Druck auszuüben. Doch Deutschland bleib stabil und sie konnten nach einem Puckgewinn einen Angriff starten, den Franziska Feldmeier mit dem 6:2 abschloss. Schwedens Torhüterin ging wieder in die Kiste und ihre Mitspielerinnen versuchten weiter vergeblich den Rückstand aufzuholen. Deutschland holte sich auch wegen einer geschlossenen Mannschaftsleistung den Sieg und die ersten drei Punkte der WM.
Deutschland hat eine starke Partie abgeliefert und auch die Gegentore wurden gut verarbeitet. Schweden schaffte es nicht, die vorhandenen Chancen zu nutzen, was auch an Deutschlands guter Abwehr und der Torhüterin lag.
Deutschland – Schweden 6:2 (1:1/3:1/2:0)
Schiedsrichter: T. Haack (GE), S. Hiller (USA) – J. Chartrand (CAN), M. Jonakova (SVK)
Zuschauer: 1.021
Strafen: GER 2 (0/2/0), SWE 6 (6/0/0)
Tore:
0:1 (00:10) H. Svensson; 1:1 (18:15) F. Feldmeier (C. Strobel, C. Haider) PP1;
2:1 (24:47) L. Kluge (Lu. Welcke, S. Weidenfelder); 3:1 (25:31) C. Haider (T. Wagner, B. Karpf); 3:2 (25:50) H. Svensson); 4:2 (33:05) S. Voigt (K. Jobst-Smith);
5:2 (47:21) C. Haider T. Wagner, (B Karpf); 6:2 (55:07) F. Feldmeier (C. Strobel, T. Botthof) ENG;
Beste Spielerinnen: Celina Haider (GER), Hilda Svensson (SWE)
Stimmen zum Spiel (Quelle DEB)
Frauen-Bundestrainer Thomas Schädler: „Natürlich bin ich sehr stolz auf die ganze Mannschaft und den ganzen Staff, nach diesem super Sieg gegen die Schwedinnen. Wir hatten uns vorab einen Plan zurechtgelegt, wie wir das Spiel gestalten wollen und das hat sehr gut funktioniert. Wichtig war für uns als Mannschaft auch, dass wir nach dem ersten schnellen Gegentor uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir haben weiter an uns geglaubt und das Spiel dann auch verdient gewonnen.“
Stürmerin Celina Haider: „Ich bin natürlich mega happy. Auch ein großes Dankeschön an meine Mannschaftskameradinnen, ohne die wäre das alles nicht möglich gewesen. Heute hat einfach alles gepasst und ich gehe mit einem guten Gefühl ins nächste Spiel. Wir hatten in den letzten Spielen nicht so viel Glück, umso schöner ist es jetzt, mit sechs Toren und einem Sieg ins nächste Spiel zu gehen.“
Stürmerin Laura Kluge: „Im nächsten Spiel gegen Finnland, müssen wir genau das machen, was wir heute auch gemacht haben und auf unsere Stärken zählen.“
Ungarn startet mit Sieg in die WM
Für beide war es ein wichtiges Spiel in Sachen Klassenerhalt. Frankreich war im ersten Spiel gegen Finnland chancenlos, gegen Ungarn war sicherlich mehr möglich. Dennoch wurde Ungarn vor der WM stärker eingeschätzt.
Unnötig schwer machte es sich Ungarn zum Auftakt gegen Frankreich. Alexandra Huszak konnte Ungarn nach sechs Minuten in Führung bringen. Sie scheiterte zunächst nach einem Konter an Frankreichs Torhüterin Caroline Lambert, den Nachschuss konnte sie dann aber aus spitzem Winkel im Tor unterbringen. Und die erste Strafe gegen Frankreich nutzte Regina Metzler, um nach 12 Minuten mit einem Nachschuss auf 0:2 zu erhöhen.
Es kam noch besser für Ungarn, denn zwei Minuten vor Ende des 2. Drittels sorgte wieder ein Nachschuss, diesmal von Alexandra Huszak, für das 0:3. Zuvor ließen beide ein Powerplay liegen, Frankreich spielte dabei sogar 102 Sekunden mit zwei Spielerinnen mehr, ohne einen Treffer zu erzielen.
Frankreich gab nicht auf und sie kamen im letzten Drittel noch heran. Zunächst konnte Estelle Duvin Ungarns Torhüterin Aniko Nemeth mit einem Schuss aus der Drehung überraschen und nach 44 Minuten auf 1:3 verkürzen. Und nach 49 Minuten stand es nur noch 2:3, Athena Locatelli zog bei Überzahl Frankreich von der blauen Linie ab und gegen diesen Schuss war die Torhüterin machtlos. Drei Minuten später schwächten sich die Französinnen allerdings, denn Clara Rozier kassierte nach einem Check von hinten sine Spieldauerdisziplinarstrafe und Ungarn kam zu einem Powerplay von fünf Minuten. Dieses Powerplay nutzte Ungarn zur Entscheidung, Reka Dabasi verwandelte einen Querpass zum Endstand von 2:4 (53.).
Ungarn holte sich so im ersten Spiel die ersten Punkte, Frankreich konnte in den ersten beiden Auftritten noch keinen Punkt holen.
Frankreich – Ungarn 2:4 (0:2/0:1/2:1)
Schiedsrichter: B. Dewar (CAN), E. Mantha (CAN) – S. Buckner (USA), A, Hammar (SWE)
Zuschauer: 1.072
Strafen: FRA 6 + Spieldauerdisziplinarstrafe C. Rozier (Check von hinten) (2/4/25), HUN 6 (0/4/2)
Tore:
0:1 (05:46) A. Huszak (E. Toth, F. Kiss-Simon); 0:2 (11:41) R. Metzler (F. Kiss-Simon, F. Mayer) PP1;
0:3 (37:50) A. Huszak (R. Dabasi);
1:3 (42:59) E. Duvin (C. Rozier, M. Vaananen); 2:3 (48:07) A. Locatelli (E. Duvin, L. Baudrit) PP1; 2:4 (52:40) R. Dabasi (A. Huska, F. Kiss-Simon) PP1;
Beste Spielerinnen: Athena Locatelli (FRA), Alexandra Huszak (HUN)
Tabelle:
Gruppe A:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
USA |
1 |
7:1 |
6 |
3 |
2 |
Kanada |
1 |
4:0 |
4 |
3 |
3 |
Tschechien |
1 |
2:1 |
1 |
2 |
4 |
Japan |
2 |
2:9 |
-7 |
1 |
5 |
Schweiz |
1 |
0:4 |
-4 |
0 |
Gruppe B:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
Finnland |
1 |
14:1 |
13 |
3 |
2 |
Deutschland |
1 |
6:2 |
4 |
3 |
3 |
Ungarn |
1 |
4:2 |
2 |
3 |
4 |
Schweden |
1 |
2:6 |
-4 |
0 |
5 |
Frankreich |
2 |
3:18 |
-15 |
0 |
Ausführliche Statistiken gibt es unter https://www.iihf.com/en/events/2023/ww
erschienen bei Icehockeypage