Am vorletzten Tag der Gruppenspiele gewannen die Schweiz und Kanada die Spiele der Gruppe A, Finnland war in der Gruppe B erfolgreich. Damit stehen weiter Abschlussplatzierungen nach der Gruppenphase fest.
Gruppe A:
Erster WM-Sieg für die Schweiz
Die Schweizerinnen warten noch auf den ersten Punkt bei dieser WM, Japan hat schon einen erreicht. Beiden war hier ein Sieg zuzutrauen, es würde auf die berühmten Kleinigkeiten ankommen.
Die Schweiz kam gleich zu guten Torchancen, nach einer ersten guten Möglichkeit folgte ein Pfostenschuss. Die Schweizerinnen blieben zunächst das bessere Team, dann aber kamen die Japanerinnen. Remi Koyama profitierte von einem Scheibengewinn hinter dem Tor der Schweizerinnen und sie verwandelte einen Querpass nach sieben Minuten zum 0:1. Versuche der Schweiz schnell zu antworten scheiterten, dafür kam Japan zum 0:2. Ein Powerplay war gerade abgelaufen. Da erhöhte Yoshino Enomoto auf 0:2 (12.). Japan blieb bis zur Pause das insgesamt bessere Team und so war die Führung verdient.
Gute Angriffe konnten beide Teams auch im 2. Drittel fahren, nur viele Torchancen gab es zunächst nicht. Eine Strafe gegen Japan brachte der Schweiz nicht nur Vorteile, sondern nach 27 Minuten auch den Anschlusstreffer. Lara Christen zog ab und von Torhüterin Riko Kawaguchi prallte der Puck ins Tor. 21 Sekunden später gelang sogar der Ausgleich. Nicole Vallario schoss den Puck von der Seite hoch unter die Latte und es stand 2:2. Nun lief es bei den Schweizerinnen noch besser und es folgten weitere gute Torchancen. Japan kam nun nicht mehr zu Offensivaktionen. Und doch konnten die Japanerinnen nach 35 Minuten weder in Führung gehen. Ein Schlagschuss von Aoi Shiga prallte von der Latte an Torhüterin Andrea Braendli und von dort ins Tor. Bis zur Pausensirene gab es noch einige gute Chancen für die Schweiz, es blieb aber beim 2:3 für Japan.
Die Schweiz drückte im letzten Drittel weiter, Japan konterte gelegentlich. Beide blieben aber oft mit ihren Angriffsversuchen hängen. Nach 48 Minuten kamen die Schweizerinnen doch zum Ausgleich. Alina Müller schlug aus dem Bullykreis ab und es stand 3:3. Und drei Minuten später ging die Schweiz erstmals in Führung. Lara Stalder lenkte einen Pass von Alina Müller unhaltbar ins Tor ab. Japan versuchte zum Ausgleich zu kommen, aber auch ein Powerplay half nicht. 59 Sekunden vor dem Ende nahm Japan die Torhüterin vom Eis, um mit einer weiteren Feldspielerin doch noch Druck aufbauen zu können. Aber die Schweiz verteidigte den knappen Vorsprung und sie gewannen am Ende verdient dieses Spiel.
Japan wird damit die Gruppe auf dem 5. Platz beenden. Die Schweiz spielt gegen Tschechien um den 3. und 4. Platz der Gruppe A.
Schweiz – Japan 4:3 (0:2/2:1/2:0)
Schiedsrichter: J. Kainberger (AUT), A. Karklina (LAT) – J. Cameron (USA), J. Jonakova (SVK)
Zuschauer: 1.101
Strafen: SUI 6 (4/0/2), JPN 4 (2/2/0)
Tore:
0:1 (06:08) R. Koyama (H. Toko, A. Hitosato); 0:2 (11:21) Y. Enomoto (M. Ito, R. Ukita);
1:2 (26:32) L. Christen (A. Müller, L. Stalder) PP1; 2:2 (26:53) N. Vallario; 2:3 (34:52) A. Shiga (A. Shiga, R. Noro);
3:3 (47:57) A. Müller (R. Enzler, A. Baechler); 4:3 (50:54) L. Stalder (A. Müller, N. Vallario); Beste Spielerinnen: Nicole Vallario (SUI), Aoi Shiga (JPN)
Kanada gewinnt nach Penaltyschießen
Die beiden besten Teams des Turniers treffen erstmals aufeinander. Der Sieger würde die Gruppenphase auf dem 1. Platz abschließen, der Verlierer auf dem 2. Platz. Und den Zuschauern wurde in diesem Spiel wieder einiges geboten. Kanada kam nach vier Minuten zu einem ersten Powerplay, das aber nicht genutzt werden konnte. Die USA machten es nach neun Minuten besser, Hannah Bilka traf mit einem Schuss ins lange Eck. In der 13. Minute gelang Kanada der Ausgleich. Sarah Nurse ging durch und ihren Schuss konnte Aerin Frankel im Tor der USA noch abwehren, gegen den Nachschuss von Sarah Fillier war sie aber machtlos.
Im 2. Drittel kam Kanada zu insgesamt drei Powerplays und eines führte zum 2:1. Marie-Philip Poulin hämmerte den Puck nach 24 Minuten ins Tor. Auch die USA kam noch zu einer Überzahlmöglichkeit, es blieb aber beim 2:1.
Während die USA im letzten Drittel versuchten zum Ausgleich zu kommen und 2:44 die Torhüterin zogen, machte Kanada das 3:1 und schien damit das Spiel gewonnen zu haben. Nach einem Puckgewinn im eigenen Drittel wurde Laura Stacey angespielt und sie hatte keine Mühe den Puck ins leere Tor zu schießen. Doch die USA kämpften weiter und das wurde in der letzten Spielminute belohnt. 39 Sekunden vor dem Ende konnte Hilary Knight Kanadas Torhüterin Ann-Renee Desbiens mit einem Nachschuss überwinden und 35 Sekunden später konnte Amanda Kessel ebenfalls einen Nachschuss im Tor von Kanada unterbringen.
Nach torloser Verlängerung ging es ins Penaltyschießen und auch das dauerte länger. Zwar konnten die jeweils ersten Schützinnen beider Teams ihren Penalty verwandeln, dann aber dauerte es bis zum vierten Pärchen, ehe das Spiel entschieden wurde. Jamie Lee Rattray konnte ihren Penalty verwandeln und damit gewann Kanada das Spiel.
Kanada gewinnt damit die Gruppe A, die USA landet auf den 2. Platz. Beide warten nun auf die Gegner der Gruppe B, es geht gegen die Teams auf dem 3. Beziehungsweise 2. Platz.
Kanada – USA 4:3 (1:1/1:0/1:2) n.P.
Schiedsrichter: S. Hiller (USA), C. Lieffers (CAN) – S. Bruckner (USA), J. Todd (CAN)
Zuschauer: 4.322
Strafen: CAN 10 (2/2/4/2), USA 14 (2/8/2/2)
Tore:
0:1 (08:45) H. Bilka (A. Roque, T. Janecke) PP1; 1:1 (12:38) S. Fillier (S. Nurs, M. Zandee-hart);
2:1 (23:08) M.-P. Poulin (E. Ambrose, S. Fillier) PP2;
3:1 (57:33) L. Stacey (E. Clarke, C. Thompson) ENG; 3:2 (59:21) H. Knight (C. Harvey, T, Heise); 3:3 (59:56) A. Kessel (H. Bilka, T. Heise);
4:3 (65:00) J.-L. Rattray PS;
Beste Spielerinnen: Ann-Renee Desbiens (CAN), Hilary Knight (USA)
Gruppe B:
Finnland gewinnt auch 4. Gruppenspiel
Finnland steht bereits als Gruppensieger fest, Ungarn benötigt noch Punkte, um das Viertelfinale und somit auch den Klassenerhalt zu erreichen. Finnland hat bisher einen guten Eindruck hinterlassen und ging als Favorit in diese Partie.
Finnland versuchte zwar von Beginn an Druck aufzubauen, viele Chancen gab es aber nicht. Und Ungarn griff selbst mit an, wenn das möglich war. Nach 12 Minuten konnte Finnland eine Druckphase zur Führung nutzen. Nelli Laitinen zog von der blauen Linie ab und Aniko Nemeth im Tor von Ungarn war geschlagen. Nun hatte Finnland klar mehr vom Spiel, doch auch ein Powerplay brachte keinen Erfolg und so blieb es nach 20 Minuten beim 0:1.
Zu Beginn des Mittelabschnitts konnte Finnland es erneut mit einer Spielerin mehr versuchen und diesmal klappte es. Wieder war es ein Schuss von de blauen Linie, der sein Ziel fand, abgegeben wurde dieser von Jenni Hiirikoski (23.). Finnland blieb zwar weiter überlegen, Ungarn verteidigte aber gut und so gab es nicht viele Chancen. Von Ungarn kam allergings nach vorne nicht viel, auch ein erstes Powerplay wa harmlos. Finnland hingegen war nach 37 Minuten erneut in Überzahl erfolgreich, Jenniina Nylund konnte den Puck ins Tor stochern. Und vom Bully weg folgte das 0:4, Emilia Vesa konnte sechs Sekunden später einen Querpass verwerten. So sorgten die Skandinavierinnen im 2. Drittel für die Entscheidung in diesem Spiel.
Im letzten Drittel kontrollierte Finnland das Spiel, ohne das es im eigenen Drittel gefährlich wurde. Ungarn durfte zwar mehr mitspielen, insgesamt hatte Finnland aber weiter mehr Spielanteile. Acht Minuten vor dem Ende wechselte Ungarn die Torhüterin, für Aniko Nemeth kam Zsuzsa Revesz. Sie kassierte 13 Sekunden vor dem Ende das 0:5 und wieder war es ein Weitschuss, der zum Treffer führte. Torschützin für Finnland war Ronja Savolainen. Für Finnlands Torhüterin Sami Ahola bedeutete dies nach 15 abgewehrten Schüssen ein Shutout.
Finnland gewinnt damit wenig überraschend alle vier Gruppenspiele und wartet nun auf den Viertelfinalgegner. Ungarn muss im letzten Spiel gegen Deutschland drei Punkte holen, um einen möglichen Abstieg zu verhindern. Und es muss vermutlich auch noch sehr hoch gewonnen werden.
Ungarn – Finnland 0:5 (0:1/0:3/0:1)
Schiedsrichter: T. Haack (GER), S. Neary (CAN) – Z. Gottlibet (HUB), E. Zach (CAN)
Zuschauer: 1.073
Strafen: HUN 8 (2/4/2), FIN 2 (0/2/0)
Tore:
0:1 (11:26) N. Laitinen (P. Nieminen, S. Vanhanen);
0:2 (22:12) J. Hiirikoski (N. Tulus, R. Lindstedt) PP1; 0:3 (36:15) J. Nylund (S. Vanhanen, R. Lindstedt) PP1; 0:4 (36:21) E. Vesa (S. Sundelin);
0:5 (59:47) R. Savolainen (S. Rantala, K. Yrjanen);
Beste Spielerinnen: Mira Seregely (HUN), Sami Ahola (FIN)
Tabelle:
Gruppe A:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
Kanada |
4 |
18:4 |
14 |
11 |
2 |
USA |
4 |
25:8 |
17 |
10 |
3 |
Schweiz |
3 |
5:16 |
-11 |
3 |
4 |
Tschechien |
3 |
5:12 |
-7 |
2 |
5 |
Japan |
4 |
5:18 |
-13 |
1 |
Gruppe B:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
Finnland |
4 |
26:3 |
23 |
12 |
2 |
Deutschland |
3 |
9:5 |
4 |
6 |
3 |
Schweden |
3 |
10:12 |
-2 |
3 |
4 |
Ungarn |
3 |
6:13 |
-7 |
3 |
5 |
Frankreich |
3 |
3:21 |
-18 |
0 |
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erschienen bei Icehoceypage