Die letzten drei Spiele der Gruppenphase hatten es in sich, es ging um die Abschlussplatzierungen und um den Klassenerhalt. Tschechien konnte das letzte Spiel der Gruppe A gewinnen, Deutschland und Schweden gewannen die Spiele der Gruppe B
Gruppe A:
Tschechien holt sich 3. Platz
Für beide ging es um den 3. und 4. Platz in dieser Gruppe. Der Schweiz würden zwei Punkte genügen, Tschechien musste drei holen. Und ein Sieg war beiden zuzutrauen.
Tschechien übernahm gleich das Kommando und nach 52 Sekunden kam Adela Sapovalivova nach einem Puckgewinn im Drittel der Schweiz an den Puck und erzielte nach 52 Sekunden das 1:0. Tschechien setzte nach und das brachte im 1. Drittel noch zwei weitere Tore. Michaela Pejzlova traf nach 14 Minuten mit einem Schuss von der blauen Linie und eine Minute vor der Pause konnte Alena Mills mit einem Abstauber das 3:0 erzielen.
Auch das 2. Drittel ging an Tschechien. Es gab allerdings einiges an Strafen auf beiden Seiten und 52 Sekunden vor der Pause führte ein Powerplay zum nächsten Treffer. Klara Hymlarova ging Außen durch und ihr Schuss landete zum 4:0 im von Saskia Maurer im Tor der Schweiz.
Im letzten Drittel übernahm Caroline Spies den Job im Tor der Schweiz und sie sah nun ein besseres Schweizer Team. 29 Sekunden nach Wiederbeginn konnte Lara Stalder in Überzahl mit einem satten Schuss den ersten Schweizer Treffer erzielen. Hoffnungen auf eine Wende endeten drei Minuten später, denn Teresa Pistekova traf zum 5:1. Neun Minuten vor dem Ende konnte Alina Müller Tschechiens Torhüterin Blanka Skodova zum 5:2-Endstand überwinden.
Damit holt sich Tschechien den 3. Platz in dieser Gruppe, die Schweiz landet auf dem 4. Platz.
Tschechien – Schweiz 5:1 (3:0/1:0/1:2)
Schiedsrichter: K. Cooke (USA), T. Haack (GER) – J. Chartrand (CAN), E. Zach (CAN)
Zuschauer: 1.119
Strafen: CZE 4 (0/4/0), SUI 8 (0/6/2)
Tore:
1:0 (00:52) A. Sapovalivova (N. Mlynkova); 2:0 (13:26) M. Pejzlova (S. Cajanova, T. Vanisova); 3:0 (19:00) A. Mills (D. Pejsova, D. Laskova);
4:0 (39:08) K. Hymlarova (N. Neubauerova, D. Laskova) PP1;
4:1 (40:29) L. Stalder (R. Enzler, L. Christen) PP1; 5:1 (42:04) T. Pistekova (T. Plosova, A. Mills); 5:2 (50:08) A. Müller (L. Stalder, R. Enzler);
Beste Spielerinnen: Denisa Krizova (CZE), Alena Rossel (SUI)
Gruppe B:
Deutschland holt sich 2. Platz der Gruppe B
Es ging in diesem Spiel nicht nur um einen Platz im Viertelfinale, sondern auch um den Klassenerhalt. Deutschland hatte eine gute Ausgangsposition, schon ein Punkt würde genügen, um den 3. Platz und damit den Klassenerhalt zu sichern. Ungarn musste unbedingt gewinnen und das auch noch sehr hoch, denn bei einem Sieg und einem späteren Sieg von Schweden gegen Frankreich käme der berühmte Rechenschieber zum Einsatz.
Beide gingen in kompletter Besetzung in diese Partie, im Tor begannen Aniko Nemeth (Ungarn) und Sandra Abstreiter bei Deutschland. Deutschland begann gut und es gab früh erste Chancen. Nach fünf Minuten hatte Ungarns Torhüterin Glück, ein Schuss von Daria Gleißner landete an der Latte. Ungarn benötigte in der Anfangsphase einige Zeit, bis es erste gute Angriffe gab. Nach elf Minuten konnte Deutschland verdient in Führung gehen. Zuvor konnten einige Schüsse von der blauen Linie von Ungarn abgewehrt werden, ein Fernschuss von Ronja Hark landete im Tor und da gab es auch nichts zu halten. Ungarn konnte sich zwar einige Schüsse erarbeiten, aber die waren kein Problem für Deutschlands Torhüterin und auch eine erste Unterzahl überstand Deutschland ohne Probleme. 35 Sekunden vor der Pause gelang dem DEB-Team der zweite Treffer. Hinter dem Tor von Ungarn wurde nachgesetzt und das brachte vor dem Tor Nicola Eisenschmid an den Puck, die diesen ins Tor schießen konnte. So führte Deutschland nach 20 Minuten verdient mit 0:2.
Entschieden war das Spiel natürlich noch nicht und Ungarn kam auch nach 49 Sekunden zum Anschlusstreffer. Reka Dabasi konnte für Ungarn den ersten Treffer erzielen, sie fälschte einen Schuss unhaltbar ab und nun war es wieder eine offene Partie. Doch Deutschland blieb seiner Linie treu und es wurde weiter mit angegriffen. Allerdings waren die Angriffe nicht mehr so gefährlich wie noch im 1. Drittel. Ungarn hatte nun aber Vorteile, die durch zwei Powerplays erhöht wurden. Das Drittel ging klar an Ungarn, es blieb aber beim 1:2.
Ungarn drückte weiter, aber immer wieder blieben sie entweder in der Abwehr oder bei Deutschlands Torhüterin hängen. Deutschland versuchte ebenfalls Angriffe zu fahren, was teilweise gut gelang. Auch das erste Powerplay acht Minuten vor dem Ende brachte Deutschland nur Entlastung, aber keinen Treffer. 156 Sekunden vor dem Ende nahm Ungarn die Torhüterin vom Eis, es mussten ja Tore her. Deutschland verteidigte den Vorsprung und gewann das dritte von vier Gruppenspielen.
Es war eine gute Leistung des DEB-Teams, vor allem die Defensive arbeitete gut. Und Sonja Weidenfelder feierte zusätzlich ihren 50. Einsatz im Nationaltrikot. Ungarn steht damit als zweiter Absteiger fest.
Stimmen zum Spiel (Quelle DEB):
Frauen-Bundestrainer Thomas Schädler: „Wir hatten ein richtig gutes erstes Drittel. Beim frühen Gegentreffer der Ungarinnen im zweiten Drittel, haben wir ein bisschen den Faden verloren. Aber wir haben dann für uns letztlich doch einen Weg gefunden das Spiel zu gewinnen. Alles in allem, hat mein Team eine wirklich gute Vorrunde gespielt und jetzt freuen wir uns aufs Viertelfinale. Wir erwarten ein sehr schweres Spiel, aber wir sind bereit dafür und werden uns wieder eine entsprechende Taktik zurechtlegen.“
Stürmerin Nicola Eisenschmid: „Ich denke, dass wir einfach weitermachen wie bisher. Dass wir viel Druck auf die Gegnerinnen ausüben und dass wir einen guten Forecheck fahren. Unsere Reihe hat einen guten Job gemacht sowie die anderen Reihen auch. Da machen wir einfach weiter, bringen die Schüsse aufs Tor und dann funktioniert das schon.“
DEB-Vizepräsident Andreas Niederberger: „Die Mannschaft hat bisher ein wirklich sehr gutes Turnier gespielt, mit drei Siegen aus vier Spielen. Aber nicht nur die Ergebnisse, auch das gesamte Auftreten hat mir sehr gut gefallen. Nach kurzen schwächeren Phasen, kam das deutsche Team schnell wieder zurück und so können wir uns unter dem Strich über eine sehr gute Weltmeisterschaft unserer Frauen-Nationalmannschaft freuen.“
DEB-Sportdirektor Christian Künast: „Vor allem im ersten Drittel hat die deutsche Mannschaft spielerisch und kämpferisch überzeugt. Das Team hat bislang über das gesamte Turnier einen gelungenen Auftritt hingelegt und sich verdient für das Viertelfinale qualifiziert. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und tut dem Frauen-Eishockey sehr gut.“
Ungarn – Deutschland 1:2 (0:2/1:0/0:0)
Schiedsrichter: S. Neary (CAN), Ch. Rapin (USA) – E. Greenen (USA), K. Smetkova (SVK)
Zuschauer: 1.232
Strafen: HUN 2 (0/0/2), GER 6 (2/4/0)
Tore:
0:1 (10:34) R. Hark (M. Delarbre, K. Jobst-Smith); 0:2 (19:25) N. Eisenschmid (F: Feldmeier);
1:2 (20:49= R. Dabasi (L. Odnoga);
Beste Spielerinnen: Reka Dabasi (HUN), Ronja Hark (GER)
Schweden gewinnt gegen Frankreich
Im letzten Gruppenspiel der WM war Schweden klarer Favorit und sie mussten auch gewinnen, um nicht mit Frankreich zusammen den Weg in die Division 1a antreten zu müssen. Wobei die Französinnen noch eine kleine Chance auf den Klassenerhalt hatten, dazu hätten sie aber hoch gewinnen müssen.
Doch die Schwedinnen ließen nichts anbrennen und sie übernahmen von Beginn an das Kommando. Folge war nach sieben Minuten das 1:0 von Hanna Olsson. Und die erste Strafe gegen Frankreich führte nach zehn Minuten zum 2:0. Sofie Lundin war erfolgreich und sie sorgte schon früh für Beruhigung bei den Schwedinnen. Frankreich kam zwar auch zu Angriffen, aber sie konnten Emma Söderberg im Tor der Schwedinnen nicht überwinden. Schweden hingegen konnte 93 Sekunden vor der Pause nach einem Puckgewinn im Drittel der Französinnen durch Hanna Olsson auf 3:0 erhöhen.
Frankreich kämpfte zwar weiter, aber der erste Treffer wollte einfach nicht gelingen. Nach 27 Minuten konnte Schweden sogar auf 4:0 erhöhen, Hanna Olsson erzielte in Überzahl ihren dritten Treffer in diesem Spiel. Und nach 30 Minuten folgte der nächste Powerplaytreffer von Schweden, diesmal traf Lina Ljungblom. Frankreich hatte durchaus Chancen, aber sie nutzten diese nicht. Anders Schweden, einen Konter schloss erneut Hanna Olsson nach 34 Minuten zum 6:0 ab. Und zwei Minuten später folgte das 7:0 von Lina Ljungblom, die mit der Rückhand traf. Nun ging Torhüterin Caroline Lambert vom Eis und Margaux Mameri kam. Sie kassierte zwar kein Tor mehr, ihre Mitspielerinnen konnten aber auch keines erzielen und so blieb es beim deutliche 7:0.
Schweden blieb weiter überlegen, es gelang aber nur noch der Treffer zum 8:0 von Hilda Svensson (46.). Frankreich konnte sich für seinen Einsatz noch belohnen, Jade Barbirati konnte nach 49 Minuten das 8:1 erzielen, sie konnte eine schöne Vorarbeit abschließen. Der letzte Treffer des Spiels ging ebenfalls an Frankreich, Lore Baudrit traf in der 51. Minute in Überzahl zum 8:2-Endstand.
Schweden beendet damit die Gruppe auf dem 3. Platz, Frankreich steigt in die Division 1a ab.
Schweden – Frankreich 8:2 (3:0/4:0/1:2)
Schiedsrichter: A. Karklina (LAT), A. Nurmi (FIN) – M. Jonakova (SVK), A. Lack (GBR)
Zuschauer: 702
Strafen: SWE 10 (0/6/4), FRA 14 (2/8/4)
Tore:
1:0 (06:49) H. Olsson (L. Ljungblom, J. Holmgren): 2:0 (09:22) S. Lundin (H. Olsson, M. Nylen Persson) PP1; 3:0 (18:27) H. Olsson (L. Ljungblom);
4:0 (26:02) H. Olsson (H. Svensson, M. Nylen Persson) PP1; 5:0 (29:12) L. Ljungblom (H. Olsson, M. Nylen Persson) PP1; 6:0 (33:17) H. Olsson (L. Ljungblom, M. Jungaker); 7:0 (35:53) L. Ljungblom (H. Svensson, H. Olsson);
8:0 (45:38) H. Svensson (H. Olsson, S. Lundin) PP1; 8:1 (48:43) J. Barbirati (M. Le Scodan, M. Desvignes); 8:2 (50:05) L. Baudrit (E. Duvin, C. Rozier) PP1;
Beste Spielerinnen: Hanna Olsson (SWE), Jade Barbirati (FRA)
Tabelle:
Gruppe A:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
Kanada |
4 |
18:4 |
14 |
11 |
2 |
USA |
4 |
25:8 |
17 |
10 |
3 |
Tschechien |
4 |
10:14 |
-4 |
5 |
4 |
Schweiz |
4 |
7:21 |
-14 |
3 |
5 |
Japan |
4 |
5:18 |
-13 |
1 |
Gruppe B:
Pl. |
Team |
Sp. |
Tore |
Diff. |
Pkt. |
1 |
Finnland |
4 |
26:3 |
23 |
12 |
2 |
Deutschland |
4 |
11:6 |
5 |
9 |
3 |
Schweden |
4 |
18:14 |
4 |
6 |
4 |
Ungarn |
4 |
7:15 |
-8 |
3 |
5 |
Frankreich |
4 |
5:29 |
-24 |
0 |
Damit kommt es zu folgenden Viertelfinalspielen:
Tschechien – Finnland 16:00 Uhr
USA – Deutschland 19:30 Uhr
Kanada – Schweden 23:00 Uhr
Schweiz - Japan 02:30 Uhr
Neben Frankreich muss auch Ungarn den Gang in die Division 1a antreten. Die beiden Aufsteiger werden im August ermittelt.
Ausführliche Statistiken gibt es unter https://www.iihf.com/en/events/2023/ww
erschienen bei Icehockeypage