Es ist Finaltag bei der WM 2025 und im Spiel um den 3. Platz konnte sich Finnland nach Verlängerung gegen Tschechien durchsetzen. Im Finale setzte sich die USA nach Verlängerung gegen Kanada durch und ist damit Weltmeister 2025.
Finnland dreht Rückstand und holt Bronze
Beide haben eine gute WM gespielt und sich zuletzt auch spannende Duelle geliefert. Bei der letzten WM konnte Finnland sich nach Penaltyschießen durchsetzen, das Gruppenspiel ging mit 4:2 an Finnland.
Es wurde ein recht ausgeglichenes Spiel, in dem Tschechien im ersten Abschnitt zwei Chancen nutzen konnte. Nach bereits 168 Sekunden konnte Finnlands Abwehr Kristyna Kaltounkova nicht stoppen und sie schob den Puck an Torhüterin Sanni Ahola vorbei zum 0:1 ins Tor. Finnland kassierte im 1. Drittel zwei Strafen, darunter ein über fünf Minuten. Diese nutzte Tschechien nach 13 Minuten, um nach einer schönen Kombination durch Natalie Mlynkova zum Pausenstand von 0:2 zu erhöhen.
Auch das 2. Drittel verlief recht ausgeglichen. Nach 31 Minuten wurde es wieder sehr laut in der Arena, denn Dominika Laskova traf mit einem Schuss von der blauen Linie zum 0:3. Finnland kämpfte weiter und drei Minuten vor der Pause kamen sie zum 1:3. Elli Souranta zog ab und Torhüterin Klara Peslarova war erstmals geschlagen.
Der letzte Abschnitt startete mit einem frühen Powerplay für Finnland und das brachte sie wieder ins Spiel. Elisa Holopainen schoss den Puck oben ins Eck und so stand es nach 66 Sekunden 2:3. Finnland drückte weiter, von Tschechien kamen nur noch wenige Angriffe. Doch auch zwei weitere Powerplays brachten nicht den Ausgleich und so mussten sie 143 Sekunden vor dem Ende die Torhüterin ziehen. Acht Sekunden spätere kassierte Tschechien noch eine Strafe und so hatten sie es nun noch schwerer, den Vorsprung zu verteidigen. Und Finnland kam zum Ausgleich, Elisa Holopainen konnte 93 Sekunden vor der Sirene einen Bandenabpraller zum 3:3 ins Tor schießen. Mit einer Chance für Finnland endete die reguläre Spielzeit und es folgte eine Verlängerung.
Die Verlängerung war auf zehn Minuten angesetzt und mit drei Feldspielerinnen gespielt. Bei einem Treffer wäre diese beendet. Finnland hatte hier die erste Torchance und nach 65 Minuten schosse sie den Siegtreffer. Jenniina Nylund scheiterte zunächst mit einem Schuss, bekam den Puck aber dann nochmals aufgelegt und hatte keine Mühe das 4:3 zu erzielen.
Finnland bewies Moral und drehte dieses Spiel noch. Hier muss sich Tschechien fragen wie das passieren konnte. Für Finnland ist es die 15. Bronzemedaille bei Weltmeisterschaften, Tschechien belegt einen durchaus guten 4. Platz.
Platz 3: Finnland – Tschechien 4:3 (0:2/1:1/2:0) n.V.
Schiedsrichter: S. Hiller (USA), J. Kainberger (AUT) – A. Clarke (CAN), E. Zach (USA)
Zuschauer: 5.859
Strafen: FIN 7 (7/0/0/0), CZE 8 (0/0/8/0)
Tore:
0:1 (02:48) K. Kaltounkova (D. Pejsova, N. Mlynkova); 0:2 (12:53) N. Mlynkova (K. Mrazova, A. Tejralova) PP1;
0:3 (30:42) D. Laskova (S. Cajanova, B. Jurickova); 1:3 (36:26) E. Souranta (S. Vanhanen);
2:3 (41:06) E. Holopainen (P. Nieminen, N. Laitinen) PP1: 3:3 (58:37) E: Holopainen (R. Savolainen, N. Laitinen) PP1 EA;
4:3 (64:52) J. Nylund (S. Vanhanen);
Beste Spielerinnen: Elisa Holopainen (FIN), Aneta Tejralova (CZE)
Die USA holen sich den Titel
Es ist das erwartete Finale und es darf wieder auf ein Spektakel gehofft werden. Letztes Jahr gab es eines, erst in der Verlängerung konnte sich Kanada den Titel holen. Bei dieser WM fielen im Gruppenspiel drei Tore, die USA gewann mit 2:1. Die Spieldauerdisziplinarstrafe aus dem Halbfinale hatte für Kanadas Daryl Watts keine Folgen, sie war im Finale mit dabei.
Nach erste Angriffen der USA kam auch Kanada und so wurde es das erwartet offene Spiel. Trotz Chancen auf beiden Seiten warteten die Zuschauer im ersten Drittel vergeblich auf Tore.
Kanada hatte im 2. Drittel zunächst die besseren Chancen. Nach 28 Minuten fiel der erste Treffer des Spiels, eine Abwehrspielerin war dafür zuständig. Caroline Harvey zog ab und Torhüterin Ann-Renee Desbiens war geschlagen. 29 Sekunden später stand es 2:0, Abbey Murphy staubte ab. Dann kam auch Kanada zum ersten Treffer, 50 Sekunden nach dem 2:0 überwand Danielle Serdachny US-Torhüterin Aerin Frankel mit einem Schuss vom Bullykreis auf 2:0 und 55 Sekunden später war wieder alles offen. Jennifer Gardiner stand alleine vor dem Tor und konnte einen Pass von hinter der Torlinie ins Tor schießen. Kanada kam im Anschluss noch zu zwei Powerplays und so wurde die Torhüterin der USA weiter gefordert. Weitere Tore konnten nicht erzielt werden, aber es standen ja noch 20 Minuten an.
Etwas hektisch begann der Schussabschnitt. Nach ersten Chancen der USA kassierte Kanada eine Strafe und wenige Sekunden später prallten Kanadas Laura Stacey und US-Torhüterin Aerin Frankel zusammen. Kanadas Angreiferin kassierte eine kleine Strafe, die US-Torhüterin musste durch Gwyneth Philips ersetzt werden. Die USA hatte so ein doppeltes Überzahl von 116 Sekunden. Die USA nutzte den Platz aus, Taylor Heise traf mit einem platzierten Schuss zum 3:2 und so führten die USA nach 46 Minuten wieder. Kanada war ein wenig geschockt, aber sie kämpften weiter. Und nach einer weiteren überstandenen Strafe konnte Sarah Fillier fünf Minuten vor dem Ende mit einem Nachschuss en Ausgleich erzielen. Da es keinen weiteren Treffer mehr gab, konnten sich die Zuschauer auf eine Zugabe freuen.
Auch im Finale wurde mit drei Feldspielerinnen gespielt, allerdings über maximal 20 Minuten. Es gab für beide Teams gute Möglichkeiten, beide versuchten das Spiel zu entscheiden. Am Ende jubelten die USA, Taylor Heise fing einen Pass ab und Tessa Janecke konnte einen Querpass ins Tor schießen und war damit nach 77:06 die Heldin der USA.
Die USA revanchierten sich damit für die Overtime-Niederlage aus dem Vorjahr und holten den 14. Titel der Geschichte. Für Kanada ist es die zehnte Silbermedaille.
Finale: USA – Kanada 4:3 (0:0/2:2/1:1) n.V.
Schiedsrichter: K. Cooke (USA), C. Lieffers (USA) – J. Todd (CAN), K. Welsh (CAN)
Zuschauer: 5.369
Strafen: USA 4 (0/4/0/0),CAN 6 (0/0/6/0)
Tore:
1:0 (27:16) C. Harvey (H. Knight, A. Carpenter); 2:0 (27:45) A. Murphy (K. Coyne); 2:1 (28:37) D. Serdachny (R. Fast, E. Clark); 2:2 (29:32) J. Gardiner (M.-P. Poulin, L. Stacey);
3:2 (45:27) T. Heise (A. Murphy, L. Edwards) PP2; 3:3 (54:12) S. Fillier (E. Clarke);
4:3 (77:06) T. Janecke (T. Heise)
Beste Spielerinnen: Tessa Janecke (USA), Renata Fast (CAN)
MVP: Marie-Philip Poulin (CAN)
Beste Spielerinnen:
Tor: Aerin Frankel (USA)
Abwehr: Caroline Harvey (USA)
Angriff: Marie-Philip Poulin (CAN)
All Star Team:
Tor: Karla Peslarova (CZE
Abwehr: Renata Fast (CAN), Ronja Savolainen (FIN)
Angriff: Marie-Philip Poulin (CAN), Kristyna Kaltounkova (CZE), Kelly Pannek (USA)
Die Abschlussplatzierungen:
Pl. |
Team |
1 |
USA |
2 |
Kanada |
3 |
Finnland |
4 |
Tschechien |
5 |
Schweiz |
6 |
Schweden |
7 |
Japan |
8 |
Deutschland |
9 |
Norwegen |
10 |
Ungarn |
Ausführliche Statistiken gibt es unter https://www.iihf.com/en/events/2025/ww/schedule