Nichts wurde es mit dem fünften Gewinn des DEB Pokals für die Frauen der Memmingen Indians. Sie unterlagen in einem absolut ausgeglichenen Spiel am Sonntagnachmittag denkbar knapp gegen dem ERC Ingolstadt mit 0:1 (0:0/0:0/0:1).
Bei den Indians stand erstmals die österreichische Nationaltorhüterin Selma Luggin zwischen den Pfosten. Sie war zwei Tage zuvor vom Linköping HC aus der schwedischen Ersten Liga in die Maustadt gewechselt. Sie zeigte, wie auch ihr Gegenüber im Tor der Ingolstädter Pantherinnen eine starke Partie. Im Vergleich zum Halbfinale am Samstag stand auch Jule Schiefer bei den ECDC Frauen wieder auf dem Eis, die unter der Woche noch krankheitsbedingt pausieren musste.
Die ersten zwanzig Minuten konnte sich der Cup Titelverteidiger ein leichtes Übergewicht erarbeiten. Aber alles, was aufs Tor der Allgäuerinnen kam, war sichere Beute der Indians Torfrau. Im zweiten Drittel waren dann die Memmingerinnen diejenigen, die sich mehr Spielanteile und auch mehr Chancen erarbeiten konnten. Doch auch hier war immer bei Ingolstadts Torfrau Schluss. Die Spielvorteile zugunsten des Deutschen Meisters hielten auch im Schlussdrittel an, doch das entscheidende Tor fiel auf der Gegenseite. ERC Verteidigerin Lena Düsterhöfts Schuss sah Indian Torfrau einen Sekundenbruchteil zu spät und der Puck zappelte in den Maschen des Memminger Kastens. Die Indians bekamen dann wenig später die Riesengelegenheit bei einer doppelten Überzahl den Ausgleich zu erzielen. Hier hatten die Maustädterinnen Pech, dass bei einer Riesenchance die Unparteiischen zu früh abgepfiffen hatten, obwohl die Scheibe frei bespielbar auf der Torlinie lag. So blieb es bis zum Schlusspfiff beim 0:1 und der ERC Ingolstadt konnte seinen Titel im DEB Pokal erfolgreich verteidigen.
Stimmen zum Finale:
Waldemar Dietrich (Headcoach) „Wir haben momentan viele verletzte Stürmerinnen und da fehlt uns einfach die Durchschlagkraft, um gegen solche Gegnerinnen ein Tor zu machen. Wir hatten einige Chancen, aber am Ende hat es nicht gereicht um das Spiel zu gewinnen. Wir hoffen, dass wir zu den Playoffs wieder auf mehr Spielerinnen zurückgreifen können.“
Nicola Eisenschmid (Beste Spielerin im Finale) „Wir sind gegen Ende des Spiels ein bisschen müde geworden, dadurch, dass wir gestern schon ein hartes Spiel hinter uns gebracht haben. Die Torchancen die wir heute hatten, haben wir leider nicht genutzt. Wir werden jetzt noch an einigen Kleinigkeiten arbeiten und wenn es dann um den Meistertitel geht, greifen wir wieder an.“
Peter Gemsjäger (sportlicher Leiter) „Das Finale war total ausgeglichen, sogar mit einem leichten Chancenplus für uns (28:20 Schüsse). Das Losglück stand aber Ingolstadt schon mit der Halbfinalpartie gegen Hannover zur Seite. Das war bei weiten nicht so anstrengend wie unser Spiel gegen Mannheim und das machte sich dann im Finale bemerkbar. Wir gratulieren dem ERC Ingolstadt zum Pokalsieg und nehmen das zeitgleich als gutes Omen. Auch im Vorjahr holte Ingolstadt den Pokal und wir gewannen die Meisterschaft“
Rückblick auf die Halbfinalspiele am Samstag
Im ersten Halbfinalspiel am Samstag war der ERC Ingolstadt gegen den Zweitligisten aus Hannover klarer Favorit und wurde dieser Rolle auch gerecht. Der Titelverteidiger konnte schon nach 68 Sekunden durch Emily Nix die frühe Führung erzielen. Bis zur ersten Pause hielten die Hannover Indians das Ergebnis mit 2:0 noch in Grenzen.
Mit 5:0 und 7:0 konnten die Pantherinnen, ohne sich besonders verausgaben zu müssen, das zweite bzw. letzte Drittel klar für sich entscheiden. 57 zu 7 Torschüsse sprechen für sich.
Wesentlich mehr Mühe hatten die Memmingerinnen im zweiten Halbfinale. Kein Wunder, es ging gegen Vizemeister Mannheim. Bei den Indians fehlten etliche Stürmerinnen, wogegen Mannheims Trainer aus dem vollen schöpfen konnte. Im Tor begannen bei Memmingen Lilly Uhrmann, bei Mannheim Jessica Ekrt.
Nach einer ersten Chance von Memmingen kamen die Mad Dogs zu einem ersten Powerplay und das nutzten sie zum 0:1. Annabella Sterziks Schuss wurde zu einer Bogenlampe abgefälscht und landete unhaltbar über hinter Lilly Uhrmann hinweg im Memminger Kasten zum 0:1. Die Indians kamen im Anschluss zu einigen guten Möglichkeiten, Mannheim konterte aber gut und so war es ein offenes Spiel.
Nach einem torlosen Mitteldrittel konnten sich die ECDC Frauen dann im Schlussdrittel doch durchsetzen. 56 Sekunden nach Wiederbeginn der verdiente Ausgleich. Anne Bartsch fuhr einen Konter und bediente perfekt die mitgelaufene Antje Sabautzki die zum 1:1 verwandelte. Die 48. Minute brachte den Indians ein Powerplay über fünf Minuten, Tabea Botthof musste diese nach einem Bandencheck absitzen. Eine weitere Strafe brachte den Indians sogar ein doppeltes Powerplay. Dieses konnte zwar nicht genutzt werden, aber kurz vor Ablauf der fünf Minuten Strafe erzielte Katharina Häckelsmiller die inzwischen verdiente Führung. Es stand nach 53 Minuten 2:1 für die Indians. Mannheim schaffte es danach nicht, sich im Drittel der Allgäuerinnen festzusetzen. 111 Sekunden vor dem Ende kassierte Memmingen eine Strafe und Mannheim zog die Torhüterin. Doch das half nichts, denn 40 Sekunden vor dem Ende kam Nicola Eisenschmid an den Puck und erzielte den Treffer ins verwaiste Mannheimer Tor zum 3:1-Endstand.
03.02.24 / 19:00 ECDC Memmingen – Mad Dogs Mannheim 3:1 (0:1/0:0/3:0)
Tore:
0:1 (02:49) Sterzik (Amort) PP1
1:1 (41:00) Sabautzki (Bartsch, Hark)
2:1 (52:40) Häckelsmiller (Bartsch)
3:1 (59:20) Eisenschmid SH1
Strafen: Memmingen (16 Min), Mannheim (15 Min)
04.02.24 / 14:30 ERC Ingolstadt - ECDC Memmingen 1:0 (0:0/0:0/1:0)
Tore:
1:0 (49:46) Düsterhöft (Wagner, Kaneppele)
Strafen: Ingolstadt Memmingen (12 Min), Memmingen (10 Min)
Fotoquelle: Alwin Zwibel ©
Pressemitteilung ECDC Memmingen Indians