Nach einem nervenaufreibenden Start der Serie in Ingolstadt waren auch das 3. und 4. Spiel in Mannheim nichts für schwache Nerven. Mit 1:0 nach Penaltyschießen und 2:0 entscheiden die Mad Dogs Frauen die Halbfinalserie gegen die ERC Ingolstadt Frauen mit 3:1 für sich. Im Finale um die deutsche Meisterschaft der Fraueneishockey-Bundesliga DFEL treffen die zum allerersten Mal überhaupt teilnehmenden Mannheimerinnen auf den amtierenden Vizemeister und Pokalvize ECDC Memmingen Indians Frauen.
Gleich rein ins Geschehen gingen beide Teams am Samstag. Keine 30 Sekunden waren gespielt, schon gab es eine Großchance für Mannheim, zwei Minuten später für Ingolstadt. Und weitere Chancen sollten folgen, doch weder in den beiden Mannheimer Powerplays, bei Lucia Schmitz‘ Rückhand in der 18. Minute, gefährlichen Ingolstädter Szenen wie einem 2-auf-1 in der 14. Minute waren auf Mannheimer Seite Jessica Ekrt, auf Ingolstädter Seite Lisa Hemmerle zu überwinden.
Das zweite Powerplay für Mannheim fand seine Fortsetzung im zweiten Drittel, es blieb beim 0:0 und bot zum Ende eine Chance für Ingolstadt. Mannheim blieb am Drücker und hatte mehr Spielanteile. Zur Hälfte der Spielzeit waren die Pantherinnen für einige Minuten das bestimmendere Team. Das Spiele ohne Tore keineswegs fade Eishockeykost sein müssen, dafür stand nicht nur die 35. Minute. Celina Haider brachte das Mad Dogs-Gestänge zum Schwingen, fast im Gegenzug zwang Megan Forrest Lisa Hemmerle zu einer Blitzparade. Wie in Ingolstadt ging nicht nur bei diesen beiden Szene ein Raunen durch die Halle.
Nach einem 15-minütigen Luftholen für alle ging es ins vermeintlich letzte Drittel, in dem die Mad Dogs Frauen in den letzten zehn Minuten zwei Unterzahlen mit einigen gefährlichen Chancen der Gäste überstehen mussten. So scheiterte Sophie Vandale an Jessica Ekrt, die einen starken Save auspackte. In der 57. Minute konnte Pia Clauberg für die Hausherrinnen eine große Gelegenheit nicht verwerten.
Unter dem Motto Fehlervermeidung stand die 20-minütige Overtime, von Ängstlichkeit aber keine Spur. Es ging mit offenem Visier weiter. Drei Minuten vor dem Ende zog Lisa Heinz davon, doch das Lisa-Duell ging an Hemmerle.
Es folgte das damit unvermeidliche Penaltyschießen, welches beide Teams sich durch starke Leistung verdient hatten, und nachdem Ann-Kathrin Voog für Ingolstadt und Lola Liang für Mannheim je einmal trafen, setzte schließlich nach mehr als einem guten Dutzend gescheiterter Versuche Brittany Kucera dem Penalty-Spuk mit einem gekonnten Move ein Ende.
Sollte dies schon die Vorentscheidung bedeuten? Der Sonntag sollte es zeigen. Gegenüber dem Vortag kamen mit 200 nochmal mehr Zuschauende in die größere Halle. Die Schanzerinnen kamen besser aus der Kabine, schnell verliefen die ersten Minuten aber ausgeglichen. In der Drittelmitte drückte Mannheim, ehe man zwei Minuten Unterzahl überstand. Noch während der Unterzahl musste auch eine Ingolstädterin auf die Bank. Nach nur einer Sekunde Gleichstand auf dem Eis stand es 1:0 für die Mad Dogs Frauen. Hanna Amort versuchte es per Rückhand, und Lola Liang staubte ihren Rebound ab. Zwei Minuten später wurde es für Ingolstadts Lisa Hemmerle brandgefährlich, die Megan Forrests und Hanna Amorts Versuche im Rebound mit zwei starken Paraden entschärfte. Ihr Gegenüber Jessica Ekrt musste sich ebenfalls in der 17. Minute auszeichnen.
Nach der ersten Pause legte Ingolstadt erneut einen guten Start hin, Mannheim zog allerdings schnell gleich. 27 Minuten waren gespielt, als die Gastgeberinnen durch frühes Forechecking einen Fehlpass erzwangen, der auf die Kelle der lauernden Lola Liang ging, die beherzt zum 2:0 abzog. Die 35. Minute war wieder eine mit Chancen für beide Seiten, aber weiterhin starken Torfrauen als Endstation.
Ingolstadt erspielte sich im Schlussdrittel eine Chance nach anderthalb Minuten und blieb durchaus immer wieder gefährlich, biss sich andererseits oft an der Mannheimer Defensive die Zähne aus. Die Mad Dogs Frauen spielten die Zeit nicht herunter, es blieb ein Schlagabtausch. In der 53. Minute versuchte es Elisa Matschke aus der Ferne mit einem schwer zu haltenden Schuss, den Jessica Ekrt aber für Mannheim unter Kontrolle brachte. Eine zweiminütige Strafe in der 47. Minute machte es für die Gäste noch schwerer, und auch als die Pantherinnen etwa eine Minute vor dem Ende Lisa Hemmerle für eine sechste Feldspielerin zogen, hielten die Mad Dogs Frauen konsequent dagegen und sicherten sich mindestens den Vizemeistertitel, was schon jetzt einen großen Erfolg bedeutet.
Die Fahrt zu einem fünften Spiel in Ingolstadt ist damit obsolet geworden, und es gibt etwas mehr Zeit, um Kraft für den finalen Showdown gegen den Tabellenführer der Hauptrunde zu tanken.
Die Mad Dogs Mannheim Frauen bedanken sich an dieser Stelle beim Gegner ERC Ingolstadt Frauen für eine harte aber faire Halbfinal-Serie mit attraktivem Playoff-Eishockey von beiden Seiten.
Samstag, 04.03.2023 Mad Dogs Mannheim Frauen – ERC Ingolstadt Frauen 1:0 n. P. (0:0, 0:0, 0:0, 0:0, 1:0)
Tore:
1:0 (80:00) PS #18 Brittany Kucera
Strafminuten:
Mannheim 4, Ingolstadt 4
Sonntag, 05.03.2023 Mad Dogs Mannheim Frauen – ERC Ingolstadt Frauen 2:0 (1:0, 1:0, 0:0)
Tore:
1:0 (15:02) #8 Lola Liang (#16 Hanna Amort, #4 Tara Schmitz)
2:0 (27:05) #8 Lola Liang (#64 Megan Forrest, #16 Hanna Amort)
Strafminuten:
Mannheim 2, Ingolstadt 4
Pressemitteilung Mad Dogs Mannheim