Am Wochenende empfangen die Eishockeyfrauen der Memminger Indians erstmals die Amsterdam „Tigers“ am Hühnerberg. Am Samstag um 17.15 Uhr und Sonntag 12.15 Uhr trifft der Deutsche Meister auf den Meister der Niederlande.
Amsterdam in der deutschen Fraueneishockey Bundesliga? Nein, das ist kein verspäteter Aprilscherz, sondern der Versuch des Deutschen Eishockey Bundes die DFEL wieder näher an die Sollstärke von acht Vereinen heranzuführen. Lange hatte es vor Saisonbeginn danach ausgesehen, dass der ESC Planegg seine Mannschaft aus der höchsten deutschen Spielklasse zurückzieht und damit hätte es nur noch fünf Mannschaften im Spielbetrieb gegeben. Nachdem Planegg dann doch noch gemeldet hat gibt es jetzt aktuell sieben Teams.
„Sportlich begrüßen wir die Teilnahme Amsterdams“ so Indians Teammanager Peter Gemsjäger. „Wenn man jedoch alle Details betrachtet, die auf uns zukommen, habe ich große Bedenken, ob das wirklich dauerhaft Sinn macht. Unsere Reisekosten sind immens, zu den fast 1700 Buskilometern kommen zwei Übernachtungen hinzu und die Hotelkosten in Amsterdam und Umgebung sind fast doppelt so hoch wie beispielsweise in Berlin. Dazu kommt, dass wir in Amsterdam an zwei verschiedenen Spielorten antreten müssen. Das ist nicht nur von der Logistik mit den Lenkzeiten des Busfahrers eine Herausforderung, sondern es geht auch darum, wo die Ausrüstung nach dem ersten Spiel bleiben kann, damit sie bis zum nächsten Spiel trocknen kann. Das wurde im Vorfeld nicht geklärt und die DFEL Vereine müssen sich selber um eine Lösung kümmern. Im schlimmsten Fall müssen unsere Spielerinnen ihre Ausrüstung mit ins Hotelzimmer nehmen“ so der sportliche Leiter der ECDC Frauen.
Die DFEL Teams, die bereits in Amsterdam angetreten sind, berichten, dass das Ganze nicht wirklich rund läuft. So begannen fast alle Spiele mit erheblicher Verspätung und zuletzt musste Ingolstadt nach dem Sieg am Samstag am Sonntag unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren, weil die eingeteilten Schiedsrichter für Spiel zwei zu einem anderen Eisstadion gefahren sind und sie es nicht mehr rechtzeitig zum korrekten Eisstadion schaffen konnten.
Sportlich liegt Amsterdam nach neun Spielen mit 13 Punkten auf dem fünften Platz in der Tabelle. Die „Tigers“ konnten vier Siege einfahren (gegen Planegg und Bergkamen) und es gab fünf Niederlagen (Mannheim, Berlin und Ingolstadt).
Im Kader der Niederländerinnen stehen die beachtliche Anzahl von 33 Feldspielerinnen und sechs Torfrauen. Topscorer ist Ester De Jong (6 Tore, 4 Assist) gefolgt von Kimberley Collard (2/5).
Bei den ECDC Frauen gibt es aktuell einige angeschlagene und erkrankte Spielerinnen. Es bleibt abzuwarten, wer am Wochenende bei den Memmingerinnen tatsächlich auflaufen kann.
Fotoquelle: Alwin Zwibel ©
Pressemitteilung ECDC Memmingen Indians