Im Eishockey ist es so: Meistens gewinnt die bessere Mannschaft, und manchmal aber auch nur die, die weniger Fehler macht. Die Landesliga-Begegnung am Sonntagnachmittag zwischen Fass Allstars und dem SC Charlottenburg fällt in letztere Kategorie. Mit den Allstars ging schlussendlich die Mannschaft als Sieger vom Eis, die weniger Fehler gemacht hatte.
6:3 (2:1; 2:1; 2:1) hieß es am Ende für die Weddinger, und die drei Tore Vorsprung lassen sich in der Rückschau mit drei individuellen Fehlern des SCC verbinden. Der erste haarsträubende Fehler führte in der 9. Minute zum 1:2 aus Sicht der Charlottenburger, als sie den Puck im eigenen Drittel ohne Gegnerdruck in den Schläger der Gastgeber spielten. Fass-Stürmer Lucas Joecks bekam die Scheibe, legt vor dem Tor quer auf den freistehenden Nikita Balakin, der trocken einschoss.
Der zweite groteske Fehler geschah in der 36 Minute, als die Charlottenburger sogar in Überzahl agierten. Beim Versuch, das Spiel von hinten aufzubauen, spielte SCC-Kapitän Filip Cahoj den Puck in den Schläger von Fass-Stürmer Lucien Aicher, der allein vor dem Tor die Nerven behielt und zum 2:4 einnetzte. Ein Geschenk, von dem die Gäste an diesem 3. Adventstag noch ein drittes verteilten, das in seiner Entstehung dem 1:2 ähnelte. Diesmal war es SCC-Verteidiger Timo Helbig, der mit einem Fehlpass im eigenen Drittel das Spiel gefährlich machte und Fass zum Toreschießen einlud. Robin Krautz drückte im zweiten Versuch den Puck über die Linie (45. Minute).
Blendet man diese Fehler aus, wäre das Ergebnis ausgeglichen, so wie es auch der Spielverlauf war. Keine Mannschaft besaß die totale Kontrolle, die dominanten Phasen wechselten sich munter ab. Es gab viele Torgelegenheiten auf beiden Seiten, wobei Fass öfter aufs SCC-Gehäuse traf, während der SCC viele seiner guten Einschussmöglichkeiten neben das Tor setzte. Dazu kamen zwei Torhüter, die sich keine Blöße gaben: Lucas Koletzki (SCC) und Dario Piroddi (Allstars) agierten fehlerlos.
So war es die Abgeklärtheit der Allstars, die an diesem Nachmittag in Neukölln den Unterschied machte. Was sich nicht nur darin zeigte, dass die Weddinger kaum Fehler machten. Sondern dass sie in den entscheidenden Situationen ruhiger und kaltschnäuziger waren, so nutzen sie beim 1:0 (8. Min) und 6:2 (47. Min) zwei Überzahlsituationen aus. Daran hatte ein alter Bekannter einen großen Anteil: Patrick Czaijka ist nach mehreren Jahren in den USA zurück in Berlin. Der ehemalige DEL- und Oberliga-Spieler machte seine erste Partie in dieser Saison für die Allstars und trug sich gleich mit drei Assists auf dem Spielberichtsbogen ein. Gegen so viel Erfahrung braucht es schon eine reife Leistung, zu der der SCC am Sonntag leider nicht imstande war.
Torstatistik
1:0 8. Min Thoma, Czajka
1:1 8. Min Patayala, Wilson
2:1 9. Min Balakin, Joecks, Thoma
2:2 31. Min Sokolovskyi, Stoffner, Patayala
3:2 31. Min Kugler, Czajka, Aicher
4:2 36. Min Aicher
5:2 45. Min Krautz R., Koch, Krizan
6:2 48. Min Aicher, Kugler, Czajka
6:3 51. Min Cahoj, Sokolvskyi, Patayala
Fass Allstars: 6 (2 – 2 – 2) SCC: 10 (4 – 2 – 4)
Pressemitteilung SCC Berlin








