Die Enttäuschung war groß beim SCC nach der Niederlage gegen den ASC Spandau. Doch nur einen Tag später zeigte das Team die passende Reaktion - zum Leidwesen des Schlittschuh-Clubs 1b.
Einen Tag nach dem enttäuschenden Auftritt gegen den ASC Spandau hat der SC Charlottenburg auf beeindruckende Art Wiedergutmachung betrieben. Mit ihrer besten Saisonleistung kamen die Zebras am Sonntagnachmittag auswärts zu einem klaren 11:6-Erfolg (3:2, 6:0, 2:4) gegen die 2. Mannschaft des Berliner Schlittschuh-Clubs (BSC 1b „Die Wikinger“). Bemerkenswert war nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem die spielerische und kämpferische Leistung des SCC.
Den Zuschauern im Paul-Heyse-Stadion bot sich ein Spektakel. Das Spiel begann mit einem Eintrag in die Rekordbücher und dem mutmaßlich schnellsten Tor der Ligageschichte nach nur sechs (!) Sekunden. Vom Eröffnungsbully weg zog SCC-Stürmer Valerian Sokolovskyi auf und davon und überwand BSC-Keeper Ben Weyrauch mit einer Körpertäuschung aus kurzer Distanz. Ein perfekter Start, der den Spielverlauf allerdings noch nicht vorwegnehmen sollte. Denn nur wenig später übernahmen die Wikinger per Doppelschlag die Führung. Das 1:1 besorgte Kevin Hoffer, der eine freie Scheibe im SCC-Drittel mit einem harten Schuss versenkte. Beim zweiten Treffer geriet der SCC in eine 1:2-Kontersituation, die Samjon Poguntke vollendete.
Anders als tags zuvor bei der Niederlage gegen den ASC Spandau zeigte sich der SCC vom Rückstand jedoch unbeeindruckt. Das Spiel der Zebras blieb druckvoll, immer wieder suchten sie den Abschluss und deckten BSC-Keeper Weyrauch mit Schüssen ein. In der 9. Minute besorgte Filip Cahoj nach Zuspiel von Karsten Röbisch mit einem Schlagschuss von der blauen Linie den Ausgleich. Besonders sehenswert dann der dritte SCC-Treffer: Über drei Passstationen im BSC-Drittel gelangte der Puck in den Slot zu Strachan Wilson, der aus Nahdistanz trocken abzog. Dem Treffer folgten noch viele weitere gute Gelegenheiten für den SCC, der die Führung in den ersten 20 Minuten noch hätte ausbauen können.
Das geschah dann im zweiten Drittel, in dem sich die Charlottenburger förmlich in einen Rausch spielten. Beeindruckend war vor allem die Tiefe in ihrem Spiel: Immer wieder trugen sie schnelle Angriffe aus dem eigenen Drittel vor und stellten mit ihrem Tempo die gegnerische Abwehr vor Probleme. Aus solchen Konter-Situationen resultierten beispielsweise sehenswerte Treffer zum 2:5 (23. Min) durch Patayala auf Vorarbeit von Laine und – in umgekehrter Rollenverteilung – zum 2:6 (27. Min). Nun machte sich bei den ungläubigen Wikingern, die die vergangenen Aufeinandertreffen stets für sich entschieden hatten, hörbar Umut breit.
Doch auch mit einer Auszeit vermochte es der BSC 1b nicht, das Momentum auf seine Seite zu ziehen. Im Vergleich zu den Gästen fehlte es ihrem Offensiv-Spiel an Tempo und zwingenden Aktionen im Slot. Dem SCC gelang hingegen nun alles – auch kuriose Dinger. So bewarb sich Patrick Dreßler mit seinem Treffer zum 2:9-Pausenstand für die Wahl zum Tor des Jahres. Sein Schuss von kurz hinter der Mittellinie fand seinen Weg in die Maschen, BSC-Keeper Weyrauch sah dabei etwas unglücklich aus.
Der Schlussabschnitt begann mit wütenden Angriffen der Wikinger, die nun das sichere Kombinationsspiel zeigten, das sie in den vergangenen Jahren stets auszeichnete. Daniel Hesse (46. Min) und Daniel Garms (51. Min) verkürzten so auf 4:9. Bei den Gästen ließen die Kräfte etwas nach. Der Sieg geriet jedoch nicht mehr in Gefahr, zumal sich der BSC 1b durch Strafzeiten gegen Ende des Spiels selbst schwächte. Aus zwei Überzahl-Spielen kam der SCC noch zu zwei Treffern.
Mit dem Sieg wahrten die Charlottenburger ihre Chance auf die Teilnahme an der Meisterrunde. Mit nun 9 Punkten rangiert das Team aktuell auf Platz sechs der Landesliga Berlin, der für die Qualifikation ausreichen sollte. Am kommenden Wochenende hat die Mannschaft spielfrei, eine Woche später wartet der ERSC Berliner Bären.
Strafzeiten
BSC 1b „Die Wikinger“: 30 (6 - 16 - 8) SCC: 22 (4 - 10 - 8)
Torstatistik
0:1 1. Min SOKOLOVSKYI
1:1 2. Min HOFFER (HERRLE; WALL)
2:1 3. Min POGUNTKE
2:2 9. Min CAHOJ (RÖBISCH; LIEBIG)
2:3 14. Min WILSON (PATAYALA, KOWALSKI)
2:4 22. Min PATAYALA (CAHOJ; KOHRT)
2:5 23. Min PATAYALA I. (LAINE)
2:6 27. Min LAINE P. (PATAYALA; LIEBIG)
2:7 29. Min WILSON (PATAYALA)
2:8 30. Min KOHRT
2:9 38. Min DRESSLER
3:9 46. Min HESSE (LENK; WOLFF)
4:9 51. Min GARMS (LENK; REINHARDT)
4:10 53. Min PATAYALA (KOHRT)
5:10 54. Min GARMS
5:11 57. Min LAINE (WILSON)
6:11 60. Min GARMS (WALL)
Pressemitteilung SCC Berlin