Die Eishockeyszene trägt mal wieder Trauer. Der ehemalige Nationalspieler und Bronzemedaillengewinner von 1976 Lorenz Funk ist nach langer Krankheit im Alter von 70 Jahren verstorben.
Eishockey in Berlin und Lorenz Funk gehören einfach zusammen. Als Lenz 1972 zum Berliner Schlittschuh-Club wechselte, hätte er wahrscheinlich niemals damit gerechnet, einst eine Institution zu sein. Mit dem Club gewann er zwei deutsche Meisterschaften und war Teil der Olympiamannschaft 1976, mit der er die Bronzemedaille gewann. Nach dem Ausscheiden des BSchC 1982 wechselte er zum SC Riessersee, kam aber schnell wieder nach Berlin zurück. Denn als Heinz Klopstech 1983 rief, kam er sofort zurück nach Berlin und half beim Aufbau des BSC Preussen. Hier war er nicht nur Spieler, sondern auch Trainer und Manager. Unvergessen für viele war sicherlich sein Abschiedsspiel am 18. November 1986. Xaver Unsinn ließ sich nicht lange bitten und kam mit der Nationalmannschaft nach Berlin. Schließlich war Lenz mit 225 Länderspielen lange Rekordnationalspieler. Lenz spielte mit dem BSC Preussen gegen die Nationalmannschaft. Doch nicht nur ein Funk war auf dem Eis, er erfüllte sich gleich einen Traum. Im Tor begann Bruder Franz, seine Söhne Lenz Junior, Florian, sein Neffe Andreas Brockmann und Ziehsohn Lutz Schirmer waren beim 5:2-Erfolg mit auf dem Eis. Und natürlich erzielte Lenz ein Tor.
Nach seinem Aus bei den Preussen zog es ihn 1991 in den anderen Teil der Stadt und wieder baute er einen Verein auf. Diesmal waren es die Eisbären, die von Lenz profitierten. Und nicht wenige behaupten, ohne ihn gäbe es die Eisbären heute nicht mehr. Er selbst sagte einmal, er habe bei den Eisbären so ziemlich alle Positionen gleichzeitig ausgeführt. Als 2000 wieder die Capitals riefen, war Lenz zur Stelle. 2002 war er beim Neustart in der Regionalliga mit dabei und zog für ein Spiel wieder die Eishockeyklamotten an. Mit stolzen 56 Jahren und einigen Monaten hartem Training spielte er gegen die Jungfüchse Weißwasser mit. Nach dem Ende der Preussen 2004 zog es ihm dann in die Heimat, natürlich nicht ohne dem Eishockey treu zu bleiben. Hier half er unter anderem seinem Sohn Florian bei seinem Heimatverein EC Bad Tölz als Co-Trainer und trainierte zwischendurch auch den Nachwuchs der Tölzer. 2015 folgte noch ein kurzer Abstecher zum ESC Holzkirchen. Ansonsten widmete er sich seinem Hobby, den Brieftauben. 2015 der Schock, Prostatakrebs wurde diagnostiziert. Aber auch hier kämpfte Lenz, verlor am Ende aber den Kampf gegen diesen Gegner.
Lenz hat dem Eishockey sehr viel gegeben und wird sicherlich immer in unserer Erinnerung bleiben. Herzliches Beileid den Angehörigen und zahlreichen Freunden.